Sieber. Eine Hamburgerin und ein Münchner haben dem leerstehenden Hotel neues Leben eingehaucht. Wie sie sich mit „Fridays for Future“ solidarisierten.

Sie werden gern beim Vornamen genannt, sagen Nalini und Andre, als sie sich vorstellen: „Wir sind mit allen per Du.“ Die beiden jungen Leute mit einer sympathisch alternativen Lebensphilosophie kommen aus dem hohen Norden und dem tiefen Süden der Republik, sie aus Hamburg, er aus München. Sie haben durch Zufall das Paradies im Siebertal gefunden und sind dort eingezogen. Das ist in diesem Fall nicht bloß eine Metapher für einen Ort, an dem man sich zuhause und glücklich fühlt: Gemeint ist tatsächlich das Hotel „Zum Paradies“, an der Straße in das Bergdorf gelegen, das seit längerer Zeit leer stand. Die beiden wollen die ehemalige Gaststätte neu beleben, nicht nur mit Gästen, die dort einkehren, etwas trinken und Zeit verbringen, sondern auch mit Kulturangeboten und unterhaltsamen Veranstaltungen.

Als erstes haben die neuen Eigentümer dort im Februar einen Kiosk eröffnet, der bereits einige Stammgäste habe, wie sie berichten. 10 bis 15 Gäste kämen regelmäßig, erzählt Nalini. Ein Kiosk ist es derzeit deshalb, weil sie bislang nur Getränke in Flaschen angeboten haben, doch daraus soll eine richtige Gaststätte mit Bar werden. Als nächstes wollen sie einen Biergarten einrichten. „Wir wollen es weiter aufbauen und von dem Kiosk-Status wegkommen“, sagt Andre. Dafür suchen sie auch Mitarbeiter. Bislang kümmern die beiden sich nämlich in ihrer Freizeit um den Kiosk, nach Feierabend, denn ihren Lebensunterhalt verdienen beide in anderen Berufen. Nalini ist Kauffrau, Andre, der Grafik- und Mode-Design studiert hat, ist seit mehreren Jahren als professioneller Lichttechniker tätig und sorgt bei Veranstaltungen für eindrucksvolle Lichteffekte.