Scharzfeld. Wie lebte der Neandertaler im Harz? Darüber sollen Ausgrabungen in der Einhornhöhle bei Scharzfeld Aufschluss geben. Sie dauern im Kern acht Wochen.

In welchem Zeitraum und unter welchen Klimabedingungen sich der Neandertaler im Harz aufgehalten hat – war er vielleicht ein Kälteflüchtling? –, darüber sollen Ausgrabungen in der Einhornhöhle bei Scharzfeld Aufschluss geben. „Die Höhle ist ein Schlüsselfundplatz für die Erforschung des Neandertalers im Norden, der schon vor mehr als 100.000 Jahren das Felsmassiv als Lagerplatz genutzt hat“, teilt das Landesamt für Denkmalpflege mit. Die Grabungen finden seit fünf Jahren statt, Stück für Stück. 250.000 Euro für dieses und kommendes Jahr hat das Ministerium für Wissenschaft und Kultur über sein Programm „Pro*Niedersachsen“ bereitgestellt.

„Damit wird alles bezahlt: vom Bleistift bis zur promovierten Fachkraft“, erläutert Dr. Dirk Leder vom Landesamt. Mit im Boot ist die Herzberger Gesellschaft „Unicornu fossile“ – der Verein kümmert sich um die Einhornhöhle. Dessen Forschungsleiter Dr. Ralf Nielbock merkt an, dass das Geld aus Hannover nur für die Ausgrabung vorgesehen sei; „der Höhlenbetrieb funktioniert ohne öffentliches Geld“.