Göttingen. Tod einer Seniorin in Herzberg: 53-Jähriger brachte Polizei auf die Spur eines Gewaltverbrechens. Er glaubte Angeklagtem nicht und wurde misstrauisch.

Wer als Zeuge vor Gericht aussagt, muss anfangs erklären, ob er mit dem oder der Angeklagten verwandt oder verschwägert ist. Auch in dem seit November laufenden Prozess um eine einbetonierte Leiche in Herzberg vor dem Landgericht Göttingen wird allen Zeugen diese Frage gestellt. Die meisten sagen nur: „Nein.“ Nicht so der Zeuge, der am Freitag geladen war. „Verwandt? Gott sei dank nicht!“, erklärte der 53-Jährige.

Der Zeuge spielt in dem Verfahren eine besondere Rolle: Er war es, der durch hartnäckige Recherchen dafür gesorgt hat, dass die Polizei dem Gewaltverbrechen in Herzberg auf die Spur kam. Der 53-Jährige hatte eigentlich seine Tochter retten wollen, die sich in den Angeklagten verliebt hatte und mit diesem nach Schweden gezogen war. Der Vater hatte herausgefunden, dass der neue Freund offenbar ein notorischer Lügner und Betrüger war – und deckte am Ende einen Mord auf.