Herzberg. Die Herzbergerin ist eine der besten Spielerinnen Deutschlands und belegte bei der Weltmeisterschaft 2014 den 9. Platz.

Sie hat mit Skat angefangen, weil ihr Mann und der Hausmeister einen dritten Mitspieler brauchten; als sie sich von den beiden in einer Partie unfair behandelt fühlte, ging sie in eine Kneipe, um die Regeln richtig zu lernen; weil die Männer dort sie nicht mitspielen lassen wollten, trat sie in den Skatclub ein – und heute ist Jacqueline Schmidt aus Herzberg internationale Skatgroßmeisterin und eine der besten Spielerinnen Deutschlands.

Seit 1979 lebt die gebürtige Saarländerin in Herzberg. Sie sei damals zur Probe in die Villa Juesheide gekommen, sagt sie, um zu sehen, ob sie der Arbeit in einem Pflegeheim gewachsen sei. Schmidt war dort Heimleiterin und Hauswirtschaftsmeisterin. 1985 habe ihr Mann Otto Kern, damals Geschäftsführer in der Villa Juesheide, ihr Skat beigebracht, weil ein dritter Spieler fehlte. „Unser Hausmeister wollte gerne Skat spielen“, erinnert sich Schmidt an die Anfänge ihrer Leidenschaft für das Kartenspiel. „Ich habe irgendwann festgestellt: Die machen ihre eigenen Regeln“, sagt sie schmunzelnd. „Ich hatte mal einen Grand Hand Ouvert und wollte meine Karten offenlegen, aber das haben die Lümmel nicht anerkannt.“ Der Grand Hand Ouvert ist das höchste Spiel beim Skat – und kommt extrem selten vor: Laut einer Internet-Statistik wurden von 8.6 Millionen darin gezählten Spielen nur 633 als Grand Hand Ouvert gewonnen.