Aschenhütte. Im Rahmen einer groß angelegten Kontrolle der Polizeidirektion wurden am Mittwochabend Fahrzeuge kontrolliert – auch am Parkplatz B243/Aschenhütte.

Pünktlich zur dunklen Jahreszeit kontrollierten am Mittwoch mehr als 280 Polizeibeamte an zehn Kontrollstellen im Bereich der Polizeidirektion (PD) Göttingen 1.291 Fahrzeuge und 1.663 Personen. Eine der Kontrollstellen befand sich auf dem Parkplatz Aschenhütte zwischen Osterode und Herzberg (wir berichteten).

Die Fallzahlen im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls sind sowohl auf Landesebene als auch im Bereich der Polizeidirektion Göttingen rückläufig. Das mache deutlich, dass die präventiven und repressiven Anstrengungen der Polizei greifen, heißt es vonseiten der PD. Dennoch sei das Kriminalitätsphänomen ein herausragendes strategisches Schwerpunktthema.

Wesentlicher Grund für die polizeilichen Maßnahmenkonzepte sei die steigende Professionalität, mit der die Täter und Banden vorgehen. Immer häufiger seien reisende Tätergruppen – oft mit internationalem Bezug – für Einbrüche verantwortlich. Dabei gehen die Täter strukturiert und arbeitsteilig vor. Sie nutzen Autobahnen und Bundesstraßen zur schnellen An- und Abreise. Ein Teil des Maßnahmenpakets der Polizei sind groß angelegte Verkehrskontrollen auf einschlägigen Verbindungsrouten im Bereich der PD Göttingen, wie sie am Mittwoch auch zwischen Osterode und Herzberg stattgefunden hat.

Kontrollstelle Aschenhütte

Ziel der Aktion waren die Festnahme von Tätern auf frischer Tat und das Auffinden von Beweismitteln. In erster Linie sei aber die Erkenntnisgewinnung über Fahrzeuge, Bandenstrukturen, Netzwerke, Verbringungsrouten und Täterverhalten erklärte Absicht der flächendeckend ausgerichteten ganzheitlichen Kontrollen. Neben Einsatzkräften aus allen Dienststellen der Polizeidirektion Göttingen hat auch die Bereitschaftspolizei Niedersachsen die Maßnahmen unterstützt.

An der Kontrollstelle Aschenhütte zwischen Osterode und Herzberg waren 20 Beamte der Polizeiinspektion Northeim/Osterode, der Bereitschaftspolizei sowie Diensthundeführer aus Göttingen im Einsatz. „Die Kontrollen haben uns wertvolle Hinweise in Bezug auf den Schwerpunkt Einbruch geliefert“, sagt Niklas Fuchs, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Northeim/Osterode, im Nachgang der Kontrolle.

Darüber hinaus seien auch Verkehrsstraftaten und Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden, berichtet Fuchs weiter. So sei ein Fahrzeugführer unter Einfluss von Drogen am Steuer unterwegs gewesen, ein Fahrzeugführer hatte keine Fahrerlaubnis für seinen Transporter samt Anhänger. „Die meisten kontrollierten Fahrzeugführer waren, nachdem wir ihnen den Grund für die Kontrolle erklärt haben, einsichtig. Die Kontrolle wurde im Großen und Ganzen gut angenommen“, so Fuchs abschließend.

Festnahmen und 24 bekannte Personen

Auch für den gesamten Direktionsbereich zieht die Polizei eine gute Bilanz. Demnach wurden bei den kontrollierten Personen 24 festgestellt, die wegen Einbruchsdelikten bereits einschlägig bekannt sind. „Diese Erkenntnisse werden nun analysiert und mit bereits bestehenden Datenbeständen abgeglichen“, heißt es in der Mitteilung der Polizeidirektion. Auf diese Personen bezogen, hätten die Kontrollen eine starke Präventivwirkung gehabt.

Daneben erwischten die Beamten zwölf Fahrzeugführer, die unter Alkohol- und Drogeneinfluss standen. Sieben Fahrer hatten keinen Führerschein, einer legten einen gefälschten vor. Bei zwei Personen wurden Drogen im Fahrzeug gefunden und entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet. In einem Auto mit französischem Kennzeichen befanden sich drei Rumänen, die zur Festnahme ausgeschrieben waren. Ferner vollstreckten die Beamten zwei Haftbefehle.

Koordinierungsstelle „Eigentum“

„Wohnungseinbruch ist und bleibt ein schwerwiegender Eingriff in das Privatleben. Jeder Einbruch ist eine Straftat zu viel“, sagt Uwe Lührig, Präsident der Polizeidirektion Göttingen. „Im Vergleich zum letzten Jahr können wir sowohl bei der Anzahl, als auch bei der Aufklärungsquote einen deutlich positiven Trend verzeichnen. Das ist für uns aber kein Grund hier nachzulassen. Wir nehmen das Thema weiterhin sehr ernst und arbeiten schwerpunktmäßig an der Bekämpfung der Eigentumskriminalität.“ Mit der Einrichtung der Koordinierungsstelle „Eigentum“ und der damit verbundenen ständigen, überregionalen Analyse in diesem Deliktbereich sei die Polizei in der Lage, sich frühzeitig und abgestimmt mit polizeilichen Maßnahmen auf das mögliche Täterverhalten auszurichten.

Auch im Bereich der Prävention bleibe die Polizeidirektion Göttingen am Ball: Wie in den vergangenen Jahren werden die Polizeiinspektionen in der Woche der Zeitumstellung unter dem Motto „Eine Stunde für mehr Sicherheit“ Info-Veranstaltungen zum Thema Sicherung der eigenen vier Wände anbieten. „Alle Bürger können mithelfen, ihre Wohnungen sicherer zu machen,“ ist sich Uwe Lührig sicher. „Jeder Hinweis an die Polizei über auffällige Verhaltensweisen unbekannter Menschen im eigenen Wohngebiet oder gar Fremde in Nachbars Garten können Einbrüche verhindern.“