Bad Sachsa/Walkenried/Bad Lauterberg. Für die Linien 470, 471 und 472 greift seit Donnerstag ein Notfahrplan - das moniert die Initiative Höchste Eisenbahn für den Südharz.

Der Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen hat in einer Mitteilung darüber informiert, dass die Firma Hahne Reisen mit Beginn des Schuljahres bis auf Weiteres auf den Linien 470, Linie 471 und Linie 472 nach einem Notfahrplan fährt (wir berichteten). Das kritisiert die Initiative Höchste Eisenbahn für den Südharz in einer Stellungnahme und erklärt, dass dieser Plan „Montag bis Freitag an Schultagen zu erheblichen Einschränkungen und praktisch einem kompletten Wegfall der Bedienung nach 18 Uhr führt“, wenngleich der VSN mitteilte, dass die Schülerbeförderung „im Wesentlichen sichergestellt“ werden könne. Betroffen seien insgesamt 38 Fahrten.

Die Initiative um Michael Reinboth erklärt, dass auch am Vormittag nun wieder dreistündige Lücken im Angebot zwischen Walkenried und Bad Sachsa vorhanden seien. „Eine Nutzung des Linienbusverkehrs außerhalb der reinen Schulzeiten ist nur noch eingeschränkt gegeben. Wir sind nun wieder da, wo wir vor mehr als zehn Jahren gestartet sind, nämlich bei einem kaum merkbaren, lückenhaften und in Tagesrandlangen völlig entfallenden Busverkehr. Das ist ein massiver Rückschlag für den ÖPNV in Walkenried und Bad Sachsa und macht zudem die Nutzung des Linienbusses mit Hatix sehr viel schwieriger. Wir können uns, auch wenn wir die schwierige Personalsituation als Grund verstehen, mit einem derart eingeschränkten Angebot nicht zufrieden geben“, beschreibt Michael Reinboth von „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ die Lage. Jahrelang habe man für die Verbesserung des Linienbusverkehrs gekämpft und müsse nun erleben, wie er wieder demontiert wird.

Kleinbusse und Linientaxen am Abend erforderlich

Besonders schlimm sei laut Reinboth „die komplette Kappung des abendlichen Angebots“. Die letzte Rückfahrt ab Bad Sachsa nach Walkenried finde laut Reinboth nun bereits um 17 Uhr statt, weil sowohl die Fahrten um 18 Uhr als auch die um 19 Uhr entfallen. „Nach Wieda und Zorge kommt man praktisch überhaupt nicht mehr.“ Die letzte Fahrt ab Bad Sachsa nach Bad Lauterberg finde um 16 Uhr statt. „Das ist selbst unter dem Etikett eines Notfahrplans völlig inakzeptabel und lässt auch nur den Gedanken an eine Mobilitätswende im Nirwana verschwinden“, so Reinboth. „Wer sich im Vertrauen auf gute Fahrtmöglichkeiten eine Zeitkarte zugelegt hat, muss nun feststellen, dass er sie für den Berufsverkehr nicht mehr verwenden kann.“

Reinboth fordert den umgehenden Einsatz eines Kleinbusses oder von Linientaxen für die jeweils letzten Fahrten sowohl ab Bad Lauterberg als auch ab Bad Sachsa nach Walkenried, Wieda und Zorge.