Neuhof. Förderverein des DGH Neuhof soll 1.200 Euro Abschlag zahlen im Monat und steht vor dem Aus. Doch diese Vertragsklausel ist die Rettung.

Nicht das verflixte siebte, sondern das achte Jahr – dieses hätte dem Förderverein Dorfgemeinschaftshaus (DGH) Neuhof die Existenz kosten können. Der Grund ist einer, der aktuell überall Sorgenfalten bereitet: die Energiekrise bzw. die explodierenden Kosten für Strom und Gas. Denn der Verein, der das DGH betreibt, erhielt von seinem Energieversorger jüngst die neuen Abschläge: Von 400 auf 1.200 Euro pro Monat wurde man hochgestuft. Mehrkosten, die der Verein nicht hätte bezahlen können.

Doch eine Klausel im Vertrag mit der Stadtverwaltung von Bad Sachsa, der das Gebäude nach wie vor gehört, sorgt für die Rettung. „Der Zuschuss, den wir für den Betrieb des Gebäudes und seiner Anlagen erhalten, wird deutlich erhöht“, erklärt der Vorsitzende Andreas Ziegenbein im Gespräch mit unserer Zeitung. Zuvor hatte er sich mit dem Vorstand in einem Schreiben an die Kommune gewandt und erklärt, dass man seitens des Fördervereins den Vertrag mit der Stadt eventuell aufkündigen müsse.

Kommune hilft auch in Tettenborn

Doch dazu kommt es nicht. „Auch wir als Stadtverwaltung haben ein großes Interesse daran, dass der Förderverein das DGH weiterbetreibt. Insofern war klar, dass wir den Zuschuss bei den Energiekosten wie es auch vertraglich geregelt ist, erhöhen“, betont Bauamtsleiter Gerhard Grundei deutlich.

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Gleiches gilt auch für das DGH in Tettenborn. Auch dort betreibt ein Förderverein das Gebäude und erhält mehr Geld zur Deckung der Energiekosten. „Natürlich ist das für die Stadt keine einfache finanzielle Situation, aber das ist es uns wert.“

Vereine sind vor Ort angesiedelt

Einwohner und Gäste können somit aufatmen, denn das DGH in Neuhof ist weit über den Ort hinaus beliebt, was wenig verwundert. Dem Ziel der Dorfgemeinschaftshäuser, einen Dorfmittelpunkt zu bilden, kommt das Gebäude am Kranichteich im besten Sinne nach: Der Fanfarenzug hat darin seinen Clubraum, ein Fischhändler hat Räume gemietet, die Räume des Fußball- und Schützenvereins sind direkt angesiedelt, nebenan sind die Pferdefreunde und gegenüber befindet sich noch die Köhlerhütte nebst Backhaus. Zudem bietet der große Saal Platz für 140 Personen und wird gern für Veranstaltungen, wie jüngst das Oktoberfest des Fanfarenzuges oder auch politische Sitzungen oder Treffen von Vereinen gleichermaßen gern genutzt.

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Doch der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen gestiegenen Kostenexplosionen im Bereich der Energie, die sich nun in den neuen monatlichen Abschlägen beim Energieversorger zeigen, hätten den Verein auch in den Ruin treiben können. „Grob überschlagen wären unsere Kosten von jetzt 4.000 Euro auf 15.000 Euro gestiegen – und das, wo der Zuschuss der Stadt Bad Sachsa insgesamt bei 9.000 Euro liegt“, erklärt Kassierer Nicko Kratzin.

Wenig Einnahmen dank Corona

Zudem sind die Kassen des Vereins nach den mageren Corona-Jahren mit wenigen Vermietungen des Saales arg geleert. „Man darf auch nicht vergessen, dass wir alle Kosten immer vorfinanzieren“, führt er weiter aus. Doch dazu kam es eben nicht, aufgrund der besonderen Klausel im Vertrag zwischen dem Verein und der Stadtverwaltung.

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Am 3. Februar 2014 hatte Andreas Ziegenbein, der seit Beginn an Vorsitzender ist, den Vertrag mit der damaligen Bürgermeisterin Helene Hofmann unterschrieben. Bis dahin war es aber eine schwere Zeit gewesen. Erstmals im Jahr 2010 war das Thema der Übergabe an einen Verein aufgekommen. Hintergrund waren die Bestrebungen der Stadt, den Haushalt zu konsolidieren, ohne den Bestand der städtischen DGHs zu gefährden.

Haus ist energetisch saniert

Seit diesem Tag liegt das Tagesgeschäft somit in der Hand des Fördervereins, wobei Eigentümer natürlich die Stadt Bad Sachsa bleibt. Und darüber ist auch der Verein froh: Dank Mitteln der Dorferneuerung konnte das Dach des Hauses energetisch saniert werden – „in der aktuellen Situation ist das natürlich Gold wert“, betont der Vorsitzende.

Bildergalerie- 10. Oktoberfest vom Fanfarenzug Neuhof

Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest. 
Die Mitglieder vom Fanfarenzug Neuhof feiern im und rund um das Dorfgemeinschaftshaus mit Einwohnern und Gästen ihr 10. Oktoberfest.  © HK | Thorsten Berthold
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Aber auch der Förderverein selbst hat in das DGH investiert. Das Team hat den Winter 2020 wie auch das Frühjahr 2021 genutzt, um dem Inneren des Hauses ein neues Gesicht zu geben. Konkret wurde die Küche sowie der daneben befindliche Durchgangsraum, der vor allem als Lager genutzt wird, komplett saniert und neu gestaltet.

Neue Küche eingebaut

Und das hat sich der Verein auch etwas kosten lassen: „Wir haben etwa 17.000 Euro investiert“, erklärt der Vorsitzende Andreas Ziegenbein stolz. Vor allem die Küche ist dabei dank neuer Farbgebung, der Beleuchtung und eben der neuen Möbel etwas besonders dank einheitlicher Gestaltung geworden. Dank der Mittel der Dorferneuerung kann man sich eben auf die Räume im Inneren konzentrieren.

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Doch genau das hätte aktuell zum Problem werden können. „Wir haben viel Geld investiert, dazu kaum Einnahmen gehabt aufgrund der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen, da war die Neugruppierung bei den Abschlägen schon ein echter Schock“, gibt Kassierer Nicko Kratzin unumwunden zu.

Mit Optimismus in die Zukunft

„Wenn wir keine Lösung gefunden hätten, hätten wir den Vertrag zum Betrieb des Hauses aufgeben müssen. Das muss man klar und deutlich so sagen“, fügt Andreas Ziegenbein hinzu. Umso erfreuter sei man daher, dass die Stadt Bad Sachsa bei den Mehrkosten helfe. „Wir sind frohen Mutes und denken das alles weitergeht. Wir werden dazu auch unser Bestes geben“, verdeutlicht Ziegenbein.

Weitere Informationen zum Haus gibt es online unter www.dgh-neuhof.de.