Walkenried. 30 private Anträge mit einem Volumen von 1,1 Millionen Euro wurden im Jahr 2020 eingereicht.

Im Hintergrund passiert so einiges – so lautet das Fazit der jüngsten Arbeitskreissitzung zu den Harzer Klosterdörfern. Die Dorfentwicklung in Walkenried, Zorge, Wieda, Braunlage und Hohegeiß kann dabei mit einigen hohen privaten Investitionen punkten. Der Arbeitskreis war auf Grund der Corona-Pandemie lange nicht zusammengekommen. Nun folgte zum ersten Mal online ein Treffen, wobei sich, wie die Organisatoren analysieren, zeigte, dass dieses Medium nicht von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einfach zu bedienen war..

Förderung ist wahrscheinlich

Dennoch, was Birgit Roth und Petra Papke vom Amt für regionale Landesentwicklung in Göttingen an Informationen mitbrachten, hatte es in sich: 30 private Anträge mit einem Fördervolumen von 1,1 Millionen Euro wurden zum 15. September 2020 eingereicht. „Wahrscheinlich werden auch alle gefördert“, sagten Birgit Roth und Petra Papke.

Das Spektrum reicht von der Dachsanierung über die Fassadensanierung und der Freiflächengestaltung bis zur Umnutzung zu Wohnzwecken. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf mindestens 3,5 Millionen Euro.

Wirtschaftsmotor in der Region

Wolfgang Kleine-Limberg vom begleitenden Planungsbüro „mensch und region“ rechnet da weiter hoch: „Die Investitionen kommen vor allem dem regionalen Handwerk und Handel zugute. Die Wertschöpfung liegt drei- bis fünfmal höher.“

Damit entwickelt sich die Dorfentwicklung zu einem wichtigen Wirtschaftsmotor für die Region. Bisher haben sich über 120 potenzielle private Antragsteller beraten lassen, auch in diesem Jahr liegen weitere Anfragen vor. Das Planungsbüro führt kostenfreie Beratungen unter Berücksichtigung der AHA-Regeln auch derzeit durch. Interessenten sollen sich bei „mensch und region“ melden.

Öffentliche Projekte fraglich

Bei den öffentlichen Maßnahmen konnte Birgit Roth hingegen noch nicht viel zur Klarheit beitragen. Da die EU-Mittel vom Landwirtschaftsministerium noch nicht endgültig aufgeteilt wurden, müssen sich die Städte und Gemeinden mit den Bewilligungen noch etwas gedulden. Dies betrifft für Braunlage die Sanierung des Waldschwimmbades, die Umstellung der Beleuchtung auf LED in Braunlage sowie die Sanierung eines Gebäudes in der Kirchstraße. Die Gemeinde Walkenried wartet noch auf die Bewilligung zu Förderung des Beachvolleyballfeldes sowie die Schaffung eines Klostererlebnisweges mit Informations-Tafeln. Sollten diese Projekte auch gefördert werden, würde dies zwei Millionen Euro Investitionen - also mindestens 6 Millionen Euro Wertschöpfung - bedeuten.

Im Jahr 2022 ist viel geplant

Besonders in Walkenried, Zorge und Wieda müssen jetzt Diskussionen erfolgen. Aus Sicht der Ortschaften sollen in Walkenried (Freizeitzentrum), als auch in Wieda (Kurhaus) die Dorfgemeinschaftshäuser saniert werden. „Das geht aber nur, wenn eine Bedarfsanalyse dazu vorliegt, die auch eine zukünftige Nutzung beschreibt“, weist Birgit Roth auf die Hürden hin. Daher wurde verabredet, trotz Corona baldmöglichst öffentliche Veranstaltungen dazu durchzuführen.

Zwar lag schon einmal ein Förderantrag für das Schwimmbad in Zorge vor, doch musste dieser zurückgezogen werden. „Die erforderlichen Unterlagen waren in der Kürze der Zeit nicht ohne fachliche Unterstützung vom Ehrenamt herzustellen. Da diese aber nun vorliegen, soll ein neuer Anlauf in diesem Jahr für die Umsetzung im Jahr 2022 gestartet werden“, sagt Wolfgang Kleine-Limberg. Für Braunlage ist die Durchführung des zweiten Bauabschnitts für den Skaterplatz vorgesehen.

Sobald die Corona-Lage es zulässt sind in den Ortschaften wieder Präsenz-Veranstaltungen geplant. Dabei sollen vor allem die lokalen Projekte vorbereitet werden. Für Braunlage sind dies ein Projekt zur Bedeutung der Wasserläufe in Braunlage, die Ergänzung von Alleebäumen oder auch die Sanierung der Friedhofskapelle.

Nächstes Treffen im Juni

Im Juni trifft sich der Arbeitskreis wieder, um die Ergebnisse der lokalen Veranstaltungen zu diskutieren.

Interessierte für die Mitarbeit der an der Beratung für private Förderungen können sich bei Wolfgang Kleine-Limberg, Telefon 0511-444454, E-Mail: , melden. Weitere Infos zur Dorfentwicklung finden Interessierte unter www.harzer-klosterdörfer.de.