Bad Sachsa. Das Team vom Märchengrund in Bad Sachsa wurde durch die Pandemie ausgebremst, will Deutschlands ältesten Märchenpark aber ausbauen.

Der Name ist Programm - und das in vielerlei Hinsicht: der Märchengrund in Bad Sachsa sorgt bei Gästen, wie auch den Betreibern immer wieder für märchenhafte Erlebnisse. Und auch wenn die Corona-Pandemie die Anlage des Pächter-Ehepaars Bärbel und Hermann Hinrichs wie alle weiteren Freizeiteinrichtungen wieder einmal stillgelegt hat, beeindrucken lassen die Beiden sich davon nicht. Im Gegenteil: Wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung mitteilen, haben sie noch viel vor: ein eigenes Museum ist in Planung wie auch ein sogenanntes Weihnachtsland und die "Ravensberger Zuckerhexen" sollen verstärkt als Pendant zur Brockenhexe beworben werden. Und auch wenn durch die Corona-Krise die Einnahmen nahezu komplett weggebrochen sind - der Märchengrund finanziert sich mit Ausnahme der Hauptelektrik der Spiele allein aus den Eintrittsgeldern - Bärbel und Hermann Hinrichs glauben an das, was die verschiedenen Märchenspiele wie Hänsel und Gretel oder Schneewittchen, vermitteln: das Gute siegt.

Unterschiede werden nicht gemacht

Genau das ist es, was das Ehepaar den Besuchern, vor allem den Kindern im Märchengrund, der im Jahr 1910 als erster Märchenwald Deutschlands vom Kunstmaler Gustav Schaub gegründet wurde, vermitteln. "Wir wollen, dass vor allem Eltern etwas mit ihren Kindern unternehmen, Märchenrätsel lösen, sich gegenseitig etwas vorlesen, an der Hexen-und Zwergensuche teilnehmen. Kinder müssen wieder laufen, herumtoben und sie haben so viel Spaß daran", erklärt Bärbel Hinrichs, die oft als Frau Holle im Park kostümiert auftritt.

Eine Besonderheit ist für sie auch wichtig: Im Märchengrund sind alle gleich, ob sie als Gäste im Luxus-Hotel wohnen oder Campingbus kommen - alle lachen und haben eine gute Zeit miteinander." Manchmal fungiere das Team vor Ort aber auch als Helfer bei Kummer und Sorgen.

Flut an Postkarten mit vielen guten Wünschen

Sorgen hatten und haben Bärbel und Hermann Hinrichs natürlich auch selbst, da nicht klar ist, wie es weitergehen wird mit den Freizeiteinrichtungen wie ihrer im Land und der Pandemie. Geholfen habe dabei in jüngster Zeit eine wahre Flut an Postkarten mit guten Wünschen und anderen aufmunternden Worten, die den Märchengrund erreicht haben.

Beide sind sich sicher: "Der Märchengrund ist ein Platz der Menschlich- und Herzlichkeit geworden. Dass ist es eigentlich, das Besondere hier bei uns. Und Märchen geben für ein ganzes Leben ein Urvertrauen, denn egal wie gemein der Schuft auch ist, am Ende gewinnt immer das Gute - und was wäre ein Leben ohne Hoffnung", verdeutlicht das Ehepaar, dass vor fünf Jahren den Märchenpark übernommen hat unisono.

Märchengrund soll neue Attraktionen erhalten

Um die Wirkung der Anlage noch zu verstärken ist man aktuell dabei, die Planungen für eine Art Museum voranzutreiben. Gezeigt werden soll dort beispielsweise Handwerkszeug aus den Märchen. Auch die "Ravensberger Zuckerhexen", eine Eigenkreation der Pächter, sollen ab dem Jahr 2021 als Werbemittel noch gezielter genutzt werden. "Sie stellen eine Art Pendant zur bereits bekannten Brockenhexe dar." Eine Premiere soll dazu noch das Weihnachtsland im Märchengrund im Jahr 2021 werden. Etwas ähnliches gebe es gesamten Harz noch nicht, genaue Details wolle man aber vorerst noch nicht verraten.

"Es ist das Wichtigste, das Menschen einfach nur glücklich sind. Ob große Freizeitparks so etwas bei ihren Besuchern wirklich erreichen weiß ich nicht, wir hier haben schaffen es das zeigen die Rückmeldungen." Auf diese Entwicklung dürfe Bad Sachsa auch ein wenig Stolz sein erklären sie zum Abschluss, ehe es weitergeht an die Planungen für eine märchenhafte Zukunft.