Bad Sachsa. Rauchmelder weckten am frühen Donnerstagmorgen die Familie. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus, der Schaden wird auf 50.000 Euro geschätzt.

Die Brandserie in Neuhof hat eine neue Qualität erreicht, erstmals stand ein Wohnhaus in Flammen. Am Morgen des 28. November um 3.48 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren Neuhof und Bad Sachsa zu einem vermeintlichen Dachstuhlbrand an einer ehemaligen Gaststätte in der Langen Straße gerufen. „Vor Ort stellte sich aber heraus, dass ein Feuer an einem Hintereingang zum Saalbereich entstanden war. Bei unserem Eintreffen hatten sich die Flammen bereits durch die Tür in den Bereich dahinter – darunter einige Balken im Zwischenboden – gefressen“, erklärt Neuhofs Ortsbrandmeister Nicko Kratzin auf Nachfrage unserer Zeitung.

Unter Atemschutz löschten die Einsatzkräfte die Flammen und weitere freigelegte Glutnester, suchten im Anschluss das gesamte Gebäude mit einer Wärmebildkamera ab und lüfteten es.

Bemerkt hatte die Familie, die das Haus bewohnt, das Feuer durch einen ausgelösten Brandmelder. Der Ehemann suchte daraufhin das Gebäude ab, entdeckte die Flammen und versuchte bis zum Eintreffen der Feuerwehr noch selbst mit Wassereimern zu löschen.

„Verletzt wurde zum Glück niemand“, fasste Kratzin zusammen. Der Schaden wird aber auf mindestens 50.000 Euro geschätzt. Die Arbeiten der Feuerwehren aus Neuhof, die mit 19 Einsatzkräften vor Ort sowie Bad Sachsa (22) waren um 6.45 Uhr beendet. Auch der Rettungsdienst, der zusätzlich alarmiert wurde, konnte abrücken.

Noch in den frühen Morgenstunden war auch die Tatortermittlungsgruppe der Polizeiinspektion (PI) Göttingen am Ort des Geschehens, die bis in den Nachmittag hinein Spuren sicherte. Auch ein spezieller Brandmittelspürhund wurde eingesetzt. „Wir schließen eine Brandstiftung zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus – und haben deshalb auch ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung eingeleitet“, erklärt PI-Pressesprecherin Jasmin Kaatz auf Nachfrage unserer Zeitung.

Sie betont noch einmal ausdrücklich, dass die Polizei alles unternimmt, um die Serie aufzuklären. Jasmin Kaatz weist in dem Zusammenhang auch darauf hin, dass die Beamten weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen sind. „Jede vermeintlich noch so kleine oder unbedeutende Beobachtung kann wichtig sein“, verdeutlicht sie noch einmal.

Hinweise zu der Brandserie in Neuhof, die zwischen dem 18. und 20. August diesen Jahres begann, nimmt die Polizei Bad Lauterberg unter Telefon 05524-9630 jederzeit entgegen.

Die Feuerwehrmitglieder suchen nach versteckten Glutnestern.
Die Feuerwehrmitglieder suchen nach versteckten Glutnestern. © Freiwillige Feuerwehr Neuhof | Nicko Kratzin