Bad Sachsa. Bürger von Bad Sachsa gedachten am 20. Juli der NS-Widerstandskämpfer von 1944 und ihrer im ehemaligen Kinderkrankenhaus internierten Nachkommen.

Wenn es einen Festakt im Gedenken an ein Attentat gibt, werde normalerweise den Opfern der Attentäter gedacht. „Hier ist es genau andersherum“, sagte Werner Bruchmann, Ratsvorsitzender und erster stellvertretender Bürgermeister der Stadt Bad Sachsa, am Samstag auf dem Gelände des Campingplatzes im Borntal. Mehr als 50 Einwohner, Ratsmitglieder und Camper lauschten nachdenklich und still seinen Worten bei der Gedenkfeier anlässlich des 20. Juli 1944 – dem Tag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler und des zeitgleichen Putschversuchs.

Daraufhin wurden 46 Kinder der NS-Widerstandskämpfer – ihre Väter wurden hingerichtet, die Mütter kamen in Gefängnisse – verschleppt und im einstigen Kinderkrankenhaus „Im Borntal“ in Bad Sachsa interniert. Am ehemaligen Haus 1, in dem einige untergebracht waren, fand die Veranstaltung am 75. Jahrestag des Attentatsversuchs statt.