Südharz. Stasi-Verstrickungen, die Suche nach einem Verwandten in der DDR und der Stöberhai: Darum geht es im Harz-Krimi „Höllenstrahlen“ von Volker Wille.

Im Jahr 1980 findet in der DDR das Manöver „Waffenbrüderschaft“ statt. Radaranlagen im Ostharz werden plötzlich durch unbekannte Waffen zerstört. Mysteriöse Explosionen in der Nähe von Cochstedt töten einen Bauern und zwei amerikanische Angehörige der Militärverbindungsmission in Potsdam. Die Stasi verhindert Ermittlungen zur Aufklärung der Vorfälle. Inmitten dieser Situation sucht ein Mitarbeiter im Aufklärungsposten auf dem Berg Stöberhai im Harz einen Verwandten in der DDR.

Im Harzkrimi „Höllenstrahlen“ erzählt der Autor Volker Wille die Geschichte von Marko Greve und der Suche nach seinem Onkel.

„Vor mehr als 17 Jahren ist der sogenannte Horchposten auf dem Stöberhai bei Wieda gesprengt worden“, schreibt der Autor. „Im Oktober 2023 ist Deutschland 33 Jahre wiedervereinigt. Die junge Generation kann sich eine innerdeutsche Grenze nicht mehr vorstellen. Und doch gab es sie vierzig Jahre lang.“

Auch wahre Ereignisse enthalten

Wille selbst habe auf zwischen 1974 und 1992 auf dem Stöberhai seinen Dienst versehen. „Diese unnatürliche Trennung mitten in Deutschland wurde noch durch den sogenannten Eisernen Vorhang der militärischen Blöcke unterstrichen. Es galt damals, die militärische Großwetterlage zu erfassen, um den vielzitierten Überraschungsangriff zu verhindern. Mein Krimi beschreibt das Katz- und Mausspiel zwischen beiden Deutschen Staaten. Meine kurze Autobiografie und die damit verbundene Verstrickung mit der Staatssicherheit der DDR zeigt, wie leicht jemand in diesen nachrichtendienstlichen Sumpf hereingezogen werden konnte.“

Im Roman glaubt Protagonist Marko Greve, über eine Richtfunkverbindung vom Brocken nach Magdeburg den gesuchten Onkel gefunden zu haben. Er beschließt, Kontakt aufzunehmen. Ein leistungsstarker Kurzwellensender auf dem Stöberhai wird sein Werkzeug. Damit löst Greve eine Lawine aus, durch die seine Frau und er in die Fänge der Staatssicherheit geraten.

„Die Handlung spielt in der Zeit von 1980 bis 1992 und enthält auch wahre Ereignisse, die eine Großübung in der DDR im Jahr 1980 beinhaltet“, erzählt der Autor über sein Werk. Hier wird geschildert, wie die Fernmelde-Elektronische Aufklärung auf dem Stöberhai die militärischen Bewegungen in der DDR erfasst und bewertet hat.

Das Taschenbuch „Höllenstrahlen: Harzkrimi“ von Volker Wille ist seit Montag im Buchhandel erhältlich und hat die ISBN 978-3985277964.