Bad Lauterberg. Etwa 100 Beschäftigte haben sich an der Warnstreikaktion der IG Metall Südniedersachsen-Harz bei dem Batterieproduzenten Exide in Bad Lauterberg beteiligt.

Die IG Metall Südniedersachsen-Harz hat am Donnerstagvormittag eine Warnstreikaktion vor dem Betriebsgelände des Batterieproduzenten Exide Technologies im Odertal in Bad Lauterberg durchgeführt. Trotz Dauernieselregen nahmen etwa 100 Beschäftigte bei Bratwurst und Kaltgetränken an der Versammlung teil – deutlich weniger als erwartet.

„Bei knapp 500 Beschäftigten nehmen insgesamt bis zu 400 Personen an den heutigen Frühschlussaktionen teil“, sagte Dominik Langosch, zweiter Bevollmächtigter der hiesigen IG Metall. Die Personenanzahl verteile sich allerdings auf mehrere Schichten. Frühschluss bedeutet, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter zwei Stunden früher als geplant Feierabend machen.

Anwesende brechen Lanze für die Gewerkschaften

Die Kundgebung zwischen 10 und 12 Uhr vor dem Exide-Gelände war ein zusätzliches Angebot, bei dem Langosch und Exide-Betriebsrat Rainer Backhaus eine Lanze für die Gewerkschaft brachen: Die IG Metall versuche, so viel wie möglich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer herauszuschlagen. Dafür lohne es sich, auf die Straße zu gehen, um ein Zeichen der Unterstützung zu setzen.

„Leider sind nur wenige Angestellte dabei“, sagte einer der Metaller. Angestellte, damit meinte er im Gegensatz zu den Gewerblichen diejenigen, die in den Büros arbeiten. Gelingt es, eine Lohnerhöhung auszuhandeln, profitieren sie ebenfalls davon, weil die Arbeitgeber sie nicht in die Gewerkschaft treiben wollen, erklärte er. Das schwäche die Gewerkschaften auf Dauer.

Blick auf Tarifgespräche in Baden-Württemberg

„Ich bin extremst angepisst“, fand Langosch derweil deutliche Worte. 2018 habe es die letzte Entgelterhöhung gegeben. Das aktuelle Angebot der Arbeitgeberseite sei „lächerlich“: 3000 Euro Einmalzahlung, unbenannte Erhöhungen und eine Laufzeit von 30 Monaten. „Das würde gerade mal 300 Euro pro Monat bedeuten, die die Unternehmen auch noch flexibel gestalten dürfen“, sagte Langosch.

Darum blickten die Streikenden gespannt auf die Tarifgespräche am Donnerstagabend in Baden-Württemberg. „Wenn die nicht zu unserer Zufriedenheit verlaufen, dann gehen wir womöglich in den unbefristeten Streik“, kündigte der Gewerkschafter an.