Bad Lauterberg. Wenn Ausflügler ihren Müll in den Schutzhütten im Harz zurücklassen, kann das teuer werden.

Leere Glasflaschen, zerdrückte Getränkepäckchen, Schokoladenpapier, Pizzakartons – an den Rastplätzen der Harzer Wälder lassen immer wieder Menschen ihren Abfall zurück. „Das ist frevelhaft und ärgerlich“, schimpft Klaus Wiedemann, Vorsitzender des Harzklub-Zweigvereins Bad Lauterberg. Denn die Entsorgung des illegalen Mülls belaste die Haushalte der Kommunen oder die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Harzklub-Zweigvereine – in Bad Lauterberg und anderswo.

Klaus Wiedemann vom Harzklub-Zweigverein Bad Lauterberg hat wilden Müll in einer Schutzhütte am Knollenkreuz beseitigt.
Klaus Wiedemann vom Harzklub-Zweigverein Bad Lauterberg hat wilden Müll in einer Schutzhütte am Knollenkreuz beseitigt. © Harzklub-Zweigverein Bad Lauterberg | Harzklub-Zweigverein Bad Lauterberg

Ehrenamtlicher Einsatz

Bei einer Begehung verschiedener Schutzhütten, am Samstag, 16. Juli, stellte Klaus Wiedemann fest, dass sich in der Henschel-Köthe am Knollenkreuz große Mengen an Unrat angesammelt hatten. „Der Innenraum wurde als Müllhalde benutzt“, empört sich der Zweigvereinsvorsitzende.

Mit Rechen, Kehrschaufel und Handschuhen machte Wiedemann sich an die Arbeit, den Müll in Säcke zu stopfen. Vorbei ziehende Wanderer und Wandererinnen zeigten wenig Verständnis für die Verursacher und meinten, dass dieses Verhalten nicht zu tolerieren sei.

Neue Fotomotive für Wanderer

Aber der Besuch führte auch zu einem positiven Erlebnis für Wiedemann: „Mittlerweile ist am Knollenkreuz ein Schmuckpfahl aufgestellt, der ein tolles Fotomotiv für die Wanderer darstellt“, freut er sich. Der Wegewart-Stellvertreter des Lauterberger Vereins hat den dafür notwendigen Betonsockel gegossen und einen stabilen H-Anker eingelassen. Die Niedersächsischen- Landesforsten haben den Pfahl mit schwerem Gerät aufgerichtet und danach verschraubt.

Ein ähnliches Objekt wurde auch am „Großen Knollen“ errichtet, informiert der Harzklub. Beide Schmuckpfähle hat der Heimatfreund Sven Eilhardt aus Scharzfeld gestaltet. „Das wertet die Wanderregion auf“, ist sich Wiedemann sicher.

Der Schmuckpfosten am Knollenkreuz soll ein Fotomotiv für Touristen und Tourstinnen sein.
Der Schmuckpfosten am Knollenkreuz soll ein Fotomotiv für Touristen und Tourstinnen sein. © Harzklub-Zweigverein Bad Lauterberg | Harzklub-Zweigverein Bad Lauterberg

Heimliche Helfer

Nachdem Wiedemann am Knollenkreuz wieder für Ordnung gesorgt hatte, fuhr er noch zu der Schutzhütte „Brockenblick“, oberhalb des Butterberges. Über Facebook- und Whatsapp-Nachrichten hatte er mitbekommen, dass auch dort Abfall herumliegen sollte.

Bei Eintreffen stellte er fest, dass an dieser Stelle der Müll schon beseitigt worden war und der Platz sich in einem sauberen Zustand befand. „Ein Dankeschön vom Harzklub an die Akteure, die hier für die Sauberkeit gesorgt haben“, freut sich Weidemann.

Müll im Wald entsorgen ist illegal

Menschen, die ihre Abfälle in der Natur entsorgen, müssen mit einem Bußgeld rechnen. Das geht in Niedersachsen mit 10 bis 50 Euro los, wenn man unbedeutende Produkte wie zum Beispiel Pappteller, Taschentücher, Zigarettenschachteln, den Inhalt eines Aschenbechers oder auch Bananenschalen hinterlässt. Handelt es sich um mehrere Gegenstände über zwei Kilogramm kann das Bußgeld 80 bis 1000 Euro betragen.

Wer sogenannten „wilden Müll“ entdeckt, soll das melden. Im Landkreis Göttingen ist ein Ansprechpartner das Team Abfallbehörde. Im Internet findet man unter https://kurzelinks.de/5k6l ein Formular zum Ausfüllen. Ansprechpartner sind Herr Seefried, Telefon 0551/525-2453, E-Mail seefried@landkreisgoettingen.de, und Herr Buschewitz, Telefon 0551/525-2770, E-Mail buschewitz@landkreisgoettingen.de.