Bad Lauterberg. Einsatzreiches Wochenende für die Geländerettung und den Rettungsdienst: Nach dem Sucheinsatz am Samstag gab es am Sonntag zwei Notfälle im Südharz.

Keine 24 Stunden nach dem großen Sucheinsatz am Samstag in Osterhagen (wir berichteten) wurde die Geländerettung von ASB und DRK am Sonntagnachmittag erneut alarmiert.

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Mountainbiker stürzt am Großen Knollen

Wie der ASB-Rettungsdienst aus Barbis berichtet, war ein Mountainbiker gegen 15 Uhr unterhalb vom Großen Knollen gen Luttertal gestürzt und verletzte sich dabei schwer.

Ein Ehepaar aus Hamburg war auf eine Fahrradtour gegangen und dann in Richtung Luttertal unterwegs, als die Frau im Wald aus bislang noch ungeklärter Ursache bremste. Ihr Ehemann konnte nicht mehr ausweichen, fuhr auf und stürzte.

Ein akkurater Schutzhelm milderte dabei laut Rettungskräften die Schwere der Kopfverletzungen entscheidend ab. Zudem verletzte er sich an der Hand und brach sich das Schlüsselbein. Die Frau blieb unverletzt.

An Stempelstelle kollabiert

Kurz darauf kollabierte eine Person nahe der Stempelstelle der Harzer Wandernadel am Hassenstein zwischen Bad Lauterberg und dem Stöberhai.

Beide Patienten wurden in das Herzberger Krankenhaus eingeliefert.

Einsatzreiches Wochenende

Die ehrenamtlichen Helfer der Geländerettung von ASB und DRK Lauterberg verfügen über Spezialausrüstung und Fahrzeuge für unwegsames Gelände. Am Sonntag teilten sie sich auf und unterstützten die beiden Rettungswagen und das Notarzt-Einsatz-Fahrzeug vom hauptamtlichen ASB-Rettungsdienst aus Barbis und Bad Sachsa.

Das einsatzreiche Wochenende im Südharz war auch eine Herausforderung für die beteiligten Leitstellen. Die Koordination der eingesetzten Kräfte in Waldgebieten ist dann überaus kompliziert, wenn der genaue Unfallort nicht sicher genannt werden kann. Die Zusammenarbeit am Sonntagnachmittag lief nach Angabe der beteiligten Hilfsorganisationen dabei ausgesprochen gut.

Notfall-App übermittelt exakten Standort

Da die Angabe des exakten Standorts bei einem Notfall außerhalb von Ortschaften und in Waldgebieten gerade für Auswärtige mitunter schwierig ist, empfehlen die Hilfsorganisationen Apps wie „EchoSOS“. Diese übermitteln den exakten Standort beim Notruf.

Der Harz wird immer beliebter, was sich auch in den Einsatzzahlen in den Wäldern erkennen ließe: Laut ASB gab es in diesem Jahr bislang bereits 10 Einsätze für die Geländerettung im Gebiet des Altkreises Osterode. 2019 waren es demnach insgesamt 15 derartige Einsätze gewesen, 2020 nur 8.