Bad Lauterberg. Die Politiker informierten sich über Produkte und die Auswirkungen der Corona-Krise auf mittelständische Unternehmen.

Im Rahmen ihrer Sommertour haben mehrere Abgeordnete des Niedersächsischen Landtags die Kunststoff-Fröhlich GmbH in Bad Lauterberg besucht. Unter anderem gehörte der Besuchergruppe der Landtagsabgeordneten auch Frank Oesterhelweg, Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages, an. Das teilt das Unternehmen mit.

Vom Bremsflüssigkeitsbehälter bis hin zu Atemmasken für die Notfallmedizin – insgesamt erhielten die Landtagsabgeordneten einen umfangreichen Einblick hinter die Kulissen bei der Herstellung von anspruchsvollen Kunststoffteilen in Südniedersachsen. Sie konnten auch persönlich einen Eindruck gewinnen, welchen großen Einfluss die Covid-19-Pandemie auf globale Märkte und mittelständische Industrieunternehmen der Region hat.

Das Ziel der Landtagsabgeordneten ist es, im Rahmen ihrer Sommertour ein möglichst breites Spektrum an Industriebetrieben, Handelshäusern und anderen Betrieben zu besuchen, um die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf mittelständische Betriebe, die innerhalb der Gebiete Braunschweig, Peine, Hildesheim, Holzminden und Göttingen angesiedelt sind, aufzunehmen und mit ihnen notwendige Maßnahmen zu diskutieren.

Die Fröhlich Plastics Group (FPG) stellte sich dabei auf einer Seite als mittelständischer Betrieb mit einer langen Tradition am Standort Bad Lauterberg, aber auch gleichzeitig als Hidden Champion und Global Player, speziell im Bereich Automobilindustrie, vor.

Beeindruckt waren die Abgeordneten bei ihrem Besuch in Bad Lauterberg von der Produktvielfalt der anspruchsvollen Kunststoffteile und der Prozesstiefe. Dies geht von der Entwicklung, der Erstellung der Spritzgusswerkzeuge, der Produktion der Kunststoffteile, bis hin zur kompletten Montage etwa von Wischwasserbehältern.

Unverzichtbar in der Medizintechnik

Des Weiteren bekamen die Landtagsabgeordneten einen Einblick in die Produktion von Artikeln der Medizintechnik, die unter anderem auch in die derzeit unverzichtbaren medizinischen Ventilatoren eingebaut werden, die zur automatischen Beatmung von Covid-19-Patienten auf Intensivstationen dienen. Die Nachfrage dieser Produkte ist derzeit hoch und es zeigt sich, dass es von Vorteil ist, dass auch diese Produkte noch in Deutschland produziert werden.

Michael Fröhlich, Geschäftsführender Gesellschafter, machte im Rahmen einer offenen Diskussion deutlich, vor welchen Herausforderungen, bedingt durch die Corona-Krise, ein mittelständisches Unternehmen steht. Er appellierte eindringlich an die Stärkung des Mittelstands und die erforderliche Unterstützung durch die Politik. In die Diskussion eingebracht wurden weitere „Stolpersteine“, die mittelständischen Unternehmen in den Weg gelegt werden, wie ausufernde Bestimmungen – zum Beispiel das Datenschutzgesetz der EU, EEG-Umlagen, die ständig wachsende Anzahl an benötigten Beauftragten in vielen Fachbereichen der Unternehmen und auch die oft nicht der Realität entsprechende Diskussion über die Umweltverträglichkeit der Kunststoffe.

In vielen Bereichen des täglichen Lebens und der Wirtschaft sei Kunststoff absolut unverzichtbar, auch gerade, wenn es um die Reduktion von CO2 geht.