Bad Lauterberg. Die Bogensport-AG ist eine von vielen an der KGS Bad Lauterberg. Welche Angebote die Schule noch hat, können Interessierte am Samstag erfahren.

„Es geht um Disziplin, um Ruhe, um den Bewegungsablauf – die Schüler sollen Kommandos lernen.“ Das sagt ein Lehrer der KGS, der Kooperativen Gesamtschule Bad Lauterberg. Er ist mit seiner AG in der Turnhalle zum Bogensport. Und offensichtlich sind die 15 Schüler ganz begeistert bei der Sache. Es passt so gar nicht in das Klischee einer Schule, schon gar nicht einer Gesamtschule. Doch hier ist es Realität.

Die Schüler treffen sich alle 14 Tage zur AG in der Sporthalle des Nebengebäudes. „Bogenschießen funktioniert nur, wenn man sich darauf einlässt“, erklärt Lehrer Michael Pauls. „Das macht man nicht nebenbei.“ Eigentlich ist er Lehrer für Biologie und Chemie, aber er selbst entdeckte sein Hobby vor vielen Jahren, als er in den Wald ging, sich einen Bogen bastelte und zu schießen begann. Heute hat er einen Langbogen und schießt damit aus 200 Metern auf sein Ziel.

In der Schule haben die AG-Mitglieder aber Sportbögen. Acht davon hat die Schule angeschafft. Inzwischen sind einige Schüler in einen Sportverein eingetreten, in dem sie Bogenschießen können. Die Begeisterung hat eine ganz eigene Antriebskraft. Auch haben einige Schüler schon einen eigenen Bogen, den sie zur AG mitbringen.

Aber allein auf Scheiben zu schießen macht es nicht aus. Zunächst galt es, auf Kommando zu schießen. Und die Sicherheit ist wichtig. Auch dafür sind die Kommandos wichtig. Schließlich kann so ein Pfeil aus einem Schulbogen 120 bis 150 Stundenkilometer schnell durch die Luft fliegen. „Das ist kein Spielzeug, das ist ein Sportgerät“, erklärt Pauls weiter.

Pauls hat für die Schüler auch immer besondere Events parat. Etwa jetzt zu Ostern. Da befestigt er einen Schokoladen-Osterhasen auf der Zielscheibe. Erstaunlich ist, wie sich bei der Hasenjagd die Zielsicherheit der jungen Schützen steigert. Wer den Osterhasen ins „Herz“ trifft, darf ihn behalten.

Nach Unterricht zur Ruhe kommen

Unterstützung hat Pauls inzwischen von einem Kollegen: dem Latein- und Geschichtslehrer Alexander Germann. Der gehört ebenfalls zu den vom Bogensport Infizierten. „Man kommt nach der Schule runter, kommt zur Ruhe, kann sich ganz neu konzentrieren“, sagt er. „Das ist bei den Schülern genauso.“

Ausgerechnet die Bogensport-AG ist am Tag der offenen Tür der KGS am Samstag nicht zu erleben. „Es geht um Sicherheit. Und wir hätten die ganze Halle für uns reservieren müssen“, erklärt Pauls. Aber es gibt eine Menge Angebote an der Schule. So leitet Pauls auch seit vielen Jahren eine Sanitäts-AG.

Am Samstag ist um 11 Uhr in der Pausenhalle offizieller Beginn des Tags der offenen Tür an der KGS. Es schließen sich Vorführungen, Ausstellungen und Mitmachangebote an. Um 11.45 Uhr sind Schulführungen für Eltern geplant, die wissen wollen, wo ihre Kinder ihren Alltag verbringen. Auch Eltern künftiger Schüler oder die Nachbarn der Schule können sich ansehen, was sich hier hinter den Mauern abspielt. Auch gibt es Getränke, Kuchen und Snacks in der Mensa, auf dem Schulhof wird gegrillt. Wenn sich Eltern mit jemandem aus der Schulleitung unterhalten wollen, etwa wenn es um die Wahl des Schulzweiges geht, besteht am Info-Point im Raum A0.04 dazu Gelegenheit.