Windhausen. Der Arbeitskreis um Dr. Jörg Leuschner spricht zum Jubiläum in Bad Grund erste Termine ab. Es soll ein Programmheft mit Logo entstehen.

Die Feierlichkeiten zum Jubiläum „500 Jahre Bergfreiheit“ in Bad Grund finden schon in wenigen Monaten statt. Bei dem ersten Treffen der Arbeitsgruppe in diesem Jahr, bei dem neben dem Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann, und Dr. Jörg Leuschner, auch der Ortsbürgermeister Holger Diener, der erste Vorsitzende des Knappenvereins Bad Grund und Umgebung, Gerd Hintze, Andreas Lehmberg (Vorstand ZukunftsBergstadt) und Dr. Brigitte Moritz (wissenschaftliche Mitarbeiterin Höhlenerlebniszentrum) dabei waren, ging es schon einmal um das vorläufige Rahmenprogramm.

Noch sei nichts gedeckelt und auch noch Platz für weitere Veranstaltungen, wie Dietzmann zur Einleitung sagte. „Die Frage ist aber auch, was können wir uns leisten? Nicht nur was den Arbeitsaufwand angeht, sondern auch finanziell. Es gibt viele Ideen, aber alles werden wir wohl nicht durchführen können.“

Zum Hintergrund: Am 16. Juni 1524 verlieh Herzog Heinrich der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel, der letzte katholische Renaissancefürst in Norddeutschland, dem Ort Grund eine Bergfreiheit und eine Bergordnung. Das war der Startschuss für die wirtschaftliche Entwicklung des damals noch sehr kleinen Ortes. Schon vor 2.000 Jahren wurde am Iberg mit der Gewinnung von Eisenerz begonnen. In der Bergfreiheit wurden die Funktionsweise einer Kommune und in der Bergordnung die Rechte und Zuständigkeiten Über- und Untertage geregelt. Dieses Jubiläum soll im kommenden Jahr gefeiert werden.

Feier beginnt am 16. Dezember

Über das ganze Jahr 2024 verteilt sollen Veranstaltungen und auch vier bis fünf Vorträge stattfinden. Da auch schon bestehende Traditionsveranstaltungen in das Jubiläumsjahr 2024 eingebunden werden sollen, beginnen die Feierlichkeiten bereits in diesem Jahr, nämlich mit der Barbara-Feier am 16. Dezember, die im Atrium stattfinden soll. Im Februar 2024 folgt das Bergdankfest und im weiteren Verlauf des Monats ein Vortrag über „Der Harz“, den Prof. Dr. Gerd Biegel aus Braunschweig halten wird. Im März ist ein weiterer Vortrag geplant, den Dr. Wilfried Liessmann zum Thema „Montanwirtschaft“ halten wird. Ein passender Ort dafür wäre das Bergwerksmuseum Knesebeckschacht. Im April soll es um die „Kirchengeschichte“ gehen, dieser Vortrag könne mit einer Andacht beginnen und in der St. Antonius-Kirche stattfinden. Zudem findet am 30. April die Walpurgisfeier statt. Hierzu sagte Lehmberg, dass man in das Theaterstück die Bergbautradition noch etwas stärker einbauen könne.

Festakt und Fest der Vereine

Am 1. Mai soll dann auch wieder das erste Mal seit der Corona-Pause das Schachtfest in der Schachtanlage Knesebeckschacht stattfinden. Auch soll es einen Vortrag über „Kur und Tourismus“ und einen zum Thema „Aus der Diktatur zur Demokratie“ geben, den Leuschner halten wird. Das Landestscherper-Treffen mit Bergparade soll am 1. Juni durchgeführt werden. Mittelpunkt der Feierlichkeiten wird aber der Festakt am 15. Juni im Atrium und das Fest der Vereine am 16. Juni auf dem Marktplatz sein.

Zum Festakt werden auch Persönlichkeiten erwartet. Wer Grußworte sprechen soll, müsse noch festgelegt werden. Wie beim Festakt soll es auch beim Fest der Vereine ein ansprechendes Rahmenprogramm geben. Besucher können sich auf Musik und Entertainment für Groß und Klein sowie Imbiss- und Getränkemöglichkeiten freuen. Brigitte Moritz regte noch an, dass semiprofessionelle Schauspieler in ansprechenden Kostümen auf humorvolle Art szenisch agieren und die Gäste unterhalten könnten. So könnte unter anderem der Herzog Heinrich des Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel, wie auch seine Geliebte Eva von Trott, die auf der Stauffenburg lebte, in künstlerischer Weise zum Leben erweckt werden.

Das große Symposium mit Vorträgen ist für den 23. Juni geplant, damit sollen der Beginn und das Ende des Bergbaus beleuchtet werden. Am Tag darauf könne man Exkursionen zu prägnanten Stätten anbieten, so Leuschner.

150-jähriges Bestehen des HEZ

Im Juli seien zwar Sommerferien, aber auch die Zeit könne man nutzen, und die Bergbautradition zum Beispiel in Form von unterhaltsamen Mitmachaktionen für die Kinder im Ferienprogramm der Gemeinde anbieten. Moritz erwähnte noch das 150-jährige Bestehen des Höhlenerlebniszentrums als Schauhöhle im kommenden Jahr. Man wolle im Sommer einen Tag der offenen Tür anbieten. Nach den Sommerferien soll das traditionelle Lichterfest am Taubenborn ebenso Bestandteil des Jubiläums werden, hierzu soll auch der Förderturm auf der „Hilfe Gottes“ illuminiert werden. Am Ende des Jahres steht dann wieder die Barbara-Feier an.

Noch nicht terminiert sind viele andere Veranstaltungen, die das Jubiläum bereichern sollen, wie zum Beispiel ein Harzer Heimatabend oder ein Pilgerweg. Zu dem geplanten Bürgerfrühstück, das in lockerer Atmosphäre auf dem Markt geplant ist, sagte Leuschner, dass diese Aktion kein Programm benötige. „Die Einwohner sollen zusammen kommen, sich unterhalten und dabei etwas essen und trinken können.“

Zum ebenso angedachten virtuellen Stadtführer durch Bad Grund mit prägnanten Orten und Stätten, sagte Lehmberg, dass diesbezüglich eine multimediale Mischung aus Fotos, Interviews und Videos attraktiv sei. Mit einer Übertragung auf das Handy bekämen Interessierte an bestimmten Orten die nötigen Hintergrundinformationen. Leuschner hatte als Beispiel Programmhefte dabei, nach deren Vorbild man auch für dieses Jubiläum eine praktische Übersicht anfertigen könnte. Auf dem Cover könne ein Abdruck der Urkunde über die Bergfreiheit und das Logo abgedruckt sein.

Inzwischen liege auch ein Angebot der Agentur „Harzkind“ zum Erstellen eines Logos vor. Dies soll bei der nächsten Zusammenkunft des Arbeitskreises vorgestellt werden.

Täglich wissen, was in Osterode und Umgebung passiert: Hier kostenlos für den täglichen Südharz-Newsletter anmelden!