Badenhausen. Der Schulleiter der Oberschule Badenhausen, Frank Keller, geht im Januar in den Ruhestand

„Was ich vermissen werde, ist die offene Tür zum Sekretariat und zu meinem Zimmer, und der Austausch mit Kollegen oder Besuchern über die verschiedensten Themen“, sagt der Schulleiter der Oberschule Badenhausen (OBS), Frank Keller, und lächelt. Denn der Countdown läuft – am 31. Januar des kommenden Jahres wird Keller in den Ruhestand gehen. „Ich freue mich auf den Ruhestand“.

Keller ist seit 24,5 Jahren Schulleiter, davon die letzten zehn an der OBS in Badenhausen. Rückblickend sagt er, würde er vieles wieder genauso machen, zumindest was das Amt des Schulleiters anginge. Das habe ihm Freude bereitet, gerade auch, weil man die Möglichkeiten zum aktiven Gestalten der Schule habe. Das funktioniere natürlich auch nur in einem gutem Team, und an der der OBS werde ein wertschätzender Umgang und ein Miteinander gepflegt.

Dennoch sehe er die Politik in der Pflicht, die Lehrkräfte und Schulleiter besser zu unterstützen. Eine bessere Besoldung für Lehrer? Die sei schon überfällig, so Keller. Denn die Herausforderungen würden Jahr für Jahr mehr und anstrengender.

Beruf immer anspruchsvoller

Das Klischee, dass teilweise immer noch in den Köpfen der Menschen vorhanden sei, dass Lehrer ja nicht viel zu tun hätten und faul seien, sei schon sehr lange falsch und antiquiert. Der Lehrerberuf sei spätestens durch die Einführung der Ganztagsschulzeiten wesentlich anspruchsvoller geworden.

Und die Jahre 2020 und 2021 unter den widrigen Umständen der Corona-Pandemie seien Herausforderungen gewesen, die Keller und sein Kollegium im Sinne der Schüler gut bewältigt hätten. „Wir haben das Homeschooling gut hinbekommen, auch Dank des engagierten Einsatzes der Kollegen, die sich viel Mühe gegeben haben, um den Unterrichtsstoff dennoch so gut wie möglich zu vermitteln“.

Die Eltern der Schüler würden Lehrer heutzutage mehr und mehr als Dienstleister wahrnehmen können, die einen großen Teil der Erziehung übernehmen und Sozialkompetenzen vermitteln.

Kreis schließt sich

Frank Keller studierte in Göttingen, von Mai 1982 bis November 1983 absolvierte er seine Anwärterzeit in Buxtehude. Bis Januar 1989 unterstützte er als Vertretungskraft mehrere Schulen und verschiedene Schulformen in ganz Niedersachsen. Übernommen als verbeamteter Lehrer wurde er an der Orientierungsstufe Badenhausen.

Im Nachhinein gesehen, würde sich da ein Kreis schließen. Von 1991 bis 1994 war Keller Leiter der Grundschule in Bad Lauterberg, ab 1994 Leiter der Orientierungsstufe Herzberg, ab 1998 Leiter der Grundschule in Scharzfeld, ab 2003 Leiter der Nikolai-Grundschule in Herzberg und seit 2013 kehrte er zurück nach Badenhausen als Leiter der OBS.

Für die Zeit nach der OBS habe Keller schon vorgesorgt, denn er möchte auch weiterhin einen strukturierten Tagesablauf haben. Zum einen sei da natürlich das Enkelkind, das ihm und seiner Frau viel Freude bereite. Aber er habe sich auch bei einem Autohaus in Petershütte als Fahrer im Hol- und Bringdienst beworben. „Ich fahre gerne Auto – und dann habe ich auch wieder mit Menschen zu tun“.

Außerdem habe er sich als Schöffe beworben und auch vorgenommen, hin und wieder Zeit auf der Zuschauerbank des Amtsgerichtes zu verbringen. Denn aus heutiger Sicht sagt Keller, hätte er gerne Jura studiert.

Auf die Frage, warum Keller ausgerechnet im Halbjahr in Rente gehe, sagt er: „Das ist dann ein echter Cut und gut für den Nachfolger“.