Bad Grund/Osterode. Das Polizeikommissariat Osterode mit der Polizeistation Bad Grund will Pressemitteilungen und Präventionsthemen veröffentlichen. Was noch geplant ist.

Wer in diesen Tagen auf der Dorf-App Crossiety unterwegs ist, wird einen neuen Teilnehmer sehen können. Auf Initiative von Dieter Sinram aus Eisdorf (Vorsitzender Mobiles Eisdorf) ist jetzt auch das Polizeikommissariat Osterode mit der Polizeistation Bad Grund als Gruppe „Polizei Bad Grund“ dabei.

Wie Sinram und Polizeioberkommissar, Marco Wode, bei einem Gespräch mit unsrer Zeitung sagen, soll es inhaltlich bei den Beiträgen dieser offenen Gruppe um die Vorstellung der örtlichen Dienststellen (Öffnungszeiten/Erreichbarkeiten/Kollegen), aber auch um gezielte Veröffentlichung von aktuellen, relevanten Pressemitteilungen der Polizeipressestelle und Zeugenaufrufe gehen.

Was alles gezeigt wird

Aktuelle und saisonale Präventionsthemen, wie zum Beispiel zum Enkeltrick, zum Schulstart oder Cyberkriminalität, aber auch Bekanntmachungen und Verlinkungen zu Hilfsangeboten und Beratungsstellen sollen gezeigt werden. Für die Betreuung der Beiträge wird Wode, der auch Kontaktbeamter ist, zuständig sein, für eine Vertretung im Urlaubsfall ist gesorgt. Für Bad Grund sei zu beachten, dass die Gemeinde auf einer Schnittstelle von zwei lokalen Tageszeitungen liege.

Das ist die App „Crossiety“

„Die Digitalisierung hat die Welt vernetzt. Was aber vor der eigenen Haustür geschieht, kriegen wir jedoch immer seltener mit“, schreiben die Macher der App „Crossiety“ auf ihrer Homepage. „Einsamkeit und Anonymität sind direkte Folgen davon.“ Mit dem Digitalen Dorfplatz „Crossiety“ wolle man Gemeinden, Städten und Regionen eine niederschwellige Lösung anbieten, um das Wir-Gefühl zu fördern und damit die Resilienz innerhalb der lokalen Gesellschaft zu stärken.

Der Digitale Dorfplatz sei eine vertrauenswürdige lokale Kommunikationsplattform für Gemeinden und Städte. Auf der interaktiven Plattform können sich die Nutzerinnen und Nutzer informieren, vernetzen, organisieren, engagieren sowie miteinander kommunizieren. Die Plattform ist für die Einwohnerinnen und Einwohner, Vereine und Gewerbebetriebe kostenlos verfügbar. Gemeinden und Städte können in einem Abo-Modell von den digitalen Möglichkeiten profitieren.

Bei Veröffentlichungen der Polizei bei Crossiety könnte auch eventuellen Informationsverlusten entgegengewirkt werden, so Wode. Was nicht geht, ist eine direkte Kommunikation (Chat) zwischen der Polizei und den Bürgern, dafür gebe es seitens der Polizei andere Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter. Und, in einem Notfall sei immer noch die 110 zu rufen, betont der Polizeioberkommissar. Derartige Online-Plattformen wie Crossiety würden bereits von vielen Gemeinden genutzt, so Wode, weswegen es zu erwarten sei, dass zukünftig weitere Gemeinden eine solche Plattform zur Vernetzung einrichten.

Bad Grund in der Vorreiterrolle

Die Mitwirkung der Polizei auf einem digitalen Dorfplatz der Gemeinde Bad Grund nimmt eine Vorreiterrolle ein. Wie Wode sagt, könnte dieses Pilotprojekt zum Sammeln von Erfahrungen hinsichtlich der Resonanz oder Reichweite beitragen. Konkret wurde Crossiety vor kurzem auch im Rat der Stadt Osterode vorgestellt, wo ab dem kommenden Jahr wahrscheinlich eine zweijährige Testphase anlaufen soll.

Wie Wode noch sagt, musste im Vorfeld erst einmal das Anliegen von Sinram auf die Machbarkeit geprüft werden, dazu gehörten auch die technischen und personellen Voraussetzungen. Mit Dieter Sinram stehe Wode weiter im Kontakt. Sinram werde bei Bedarf auch die Startphase ab der kommenden Woche begleiten. „Ohne die Initiative von Dieter Sinram wäre dieses Projekt nicht angelaufen“, so Wode.