Gittelde. Briefe gegen die Einsamkeit wurden an Pflegebedürftige und Bewohner eines Seniorenheimes geschrieben.

Melissa Schmidt hatte eine Idee, die von Pfarrerin Melanie Mittelstädt und auch den Konfirmanden aus Gittelde und Münchehof große Unterstützung fand: Die junge Frau, welche vor sieben Jahren selbst eine Konfirmandin bei der Gittelder Pfarrerin war, wollte die Einsamkeit durch die Pandemie mittels einer fast in Vergessenheit geratenen Kommunikationsweise durchbrechen. Ihr schwebte vor, Briefe an die Menschen schreiben zu lassen, die aufgrund von Covid-19 mitunter sehr von der Außenwelt abgeschirmt sind, weil sie zu den Risikogruppen zählen. Dazu gehören insbesondere die Bewohner der Alten- und Pflegeheime, denn aufgrund der sehr strengen Besuchsauflagen sind die Pflegerinnen und Pfleger häufig mit die einzigen Kontaktpersonen, welche sie zurzeit haben.

Gegen die Einsamkeit und um eine kleine Weihnachtsfreude zu zaubern, riefen Melissa Schmidt und Melanie Mittelstädt die Konfis daher zu einem ungewöhnlichen Weihnachtsprojekt auf. Jeder sollte einen Weihnachtsbrief schreiben. Da der Kreativität beim Schreiben und dem Gestalten der Briefe keinerlei Grenzen gesetzt waren, brachten die jungen Leute schöne, lustige oder herzerwärmende Weihnachtsgeschichten auf Papier. Weihnachtswünsche und das liebste Weihnachtsgedicht fehlen auch nicht.

Diese Briefe wurden eingesammelt und am Heiligen Abend an die Bewohner des Seniorenpflegeheims Klostermühle in Münchehof und die Pflegebedürftigen des Pflegedienstes Margerite weitergeleitet, um ihnen damit eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Zudem verzierte eine Konfi-Mutter kleine Steine mit Schutzengeln, die den Briefen beigefügt wurden. Eine tolle Idee.

Die beiden Initiatorinnen sprachen den Konfis ein großes Dankeschön aus. „Damit bereitet ihr den älteren und pflegebedürftigen Menschen sicherlich eine sehr große Freude!" Über die Aktion wurden Altenheim und Pflegedienst schon vorab informiert.

In dem Schreiben stand unter anderem: „Zuallererst möchten wir Ihnen danken für die tolle Arbeit, die Sie tagtäglich und ganz besonders in dieser schweren Zeit leisten, in denen die Bewohner kaum noch Besuch empfangen dürfen und gerade sie, während der wütenden Pandemie, gefährdet sind. Danke, dass Sie stets für Ihre Bewohner da sind, ihren Alltag gestalten, ihnen Trost und Halt geben und ihnen dabei helfen, durch diese schwere Zeit zu kommen!"

Weiter hießt es: „Wir denken, dass dieser Austausch zwischen den Heimbewohnern und unseren Konfirmanden eine ganz besondere Weihnachtsbegegnung sein könnte, die unserer Meinung nach beiden Seiten sehr viel Freude schenken würde. Sofern die Senioren können und Lust haben, würden wir uns natürlich auch sehr über eine Antwort freuen.“

In jedem Fall kam der Brief von Melanie Mittelstädt und Melissa Schmidt sehr gut an. Beide Seiten sind würden sich freuen, wenn dadurch vielleicht sogar wirkliche Briefreundschaften geknüpft werden könnten.