Bad Grund. In der St. Antonius-Kirche in Bad Grund wurden Ikonen ausgestellt. Ein Vortrag ergänzte die Schau, die die Besucher anlockte.

Es sind kleine Gebete in Farbe, Silber und Gold: Ikonen werden in der westlichen Welt in erster Linie als Kunstgegenstand betrachtet. Für die orthodoxe Christenheit sind Ikonen jedoch heiligster Gegenstand ihres praktizierenden Glaubens. Jüngst war in der St. Antonius-Kirche in Bad Grund die Ikonenausstellung „Feuer und Geist“ von Karl Eisenlauer zu bewundern.

Eröffnet wurde die Ausstellung mit einem Vortrag von Dr. Heiner Wajemann aus Clausthal-Zellerfeld. Wajemann sprach dabei über das Geheimnis des Glaubens, wie er es auch in seinem Buch beschreibt. Denn beim Segensempfang „Der Herr lasse sein Antlitz leuchten über Dir und sei dir gnädig“ werde symbolisch das Leuchten und das Licht erbeten. Der segnende Gott werde dabei anthropomorph („von menschlicher Gestalt/„menschenähnlich“), vorgestellt als eine Person mit Gesicht, Augen, Stirn, Mund. Christus dringe hindurch durch diese Verkörperlichung, beim Abendmahl, durch den segnenden Priester. Ebenso heiße es in jedem Segen: Der Herr erhebe sein Angesicht über Dich. Die Ikonenkünstler hätten dieses segnende Antlitz abgebildet. Dadurch blicke der Auferstandene und Verklärte in diese Welt.