Badenhausen. Schüler der OBS Badenhausen gestalteten zentrale Aktion der Globalen Bildungskampagne mit Bundestagsabgeordneten vor dem Reichstagsgebäude in Berlin.

Die Schüler des Wahlpflichtkurses Politik unter der Leitung des stellvertretenden Schulleiters Thomas Koch haben die zentrale Aktion der Globalen Bildungskampagne vor dem Reichstagsgebäude in Berlin umgesetzt und dabei mehrere Bundestagsabgeordnete aufgefordert, sich für eine Stärkung des Menschenrechts auf Bildung einzusetzen.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der bis zu den Sommerferien laufenden Weltklasse-Aktion statt, in der Schüler in der ganzen Welt Briefe an Politiker schreiben, um sie zu einem stärkeren Einsatz für Bildung aufzufordern. Immerhin haben nach Angaben der Globalen Bildungskampagne 260 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Schirmherrin der diesjährigen Aktion, die sich dem Thema Bildung im Kontext von Flucht und Migration widmet, ist die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Maria Flachsbarth (CDU).

Da die Oberschule Badenhausen regelmäßig und erfolgreich an der Weltklasse-Aktion teilnahm, wurde der Politik-Kurs von der Globalen Bildungskampagne eingeladen, die diesjährige zentrale Aktion umzusetzen.

In drei Workshops, die von Mitarbeitern der Globalen Bildungskampagne mit den Schülern des Politik-Kurses in der Oberschule Badenhausen im Dezember, Februar und April begleitet wurden, haben die Schüler das Motto der diesjährigen Weltklasse-Aktion – Ohne Bildung keine Zukunft – entwickelt und die zentrale Aktion vorbereitet. Die Schüler einigten sich darauf, ein Graffiti zu entwickeln, das Aspekte guter und schlechter bzw. keiner Bildung verdeutlichen soll. Dieses soll dann Bundestagsabgeordneten vorgestellt werden, um sie dazu aufzufordern, mehr Geld für Bildung weltweit zu investieren.

Hilfe von Graffiti-Künstlern

Zusammen mit den Berliner Graffiti-Künstlern AKTEone und Kren haben die Schüler ihre Idee vor dem Reichstagsgebäude in die Tat umgesetzt. Unter Anleitung der beiden Künstler entwickelten sie zwei Graffitis, die auf der einen Seite Aspekte guter und auf der anderen Seite Aspekte keiner bzw. schlechter Bildung verdeutlichen.

Mehrere Bundestagsabgeordnete, darunter auch Dr. Roy Kühne (CDU), Johannes Schraps und Dr. Karamba Diaby (SPD), Margarete Bause und Ottmar von Holtz (Grüne) sowie Olaf in der Beek (FDP), diskutierten anschließend mit den Schülern über die Bedeutung ihres Kunstwerkes und über die Wichtigkeit einer Stärkung der Bildung weltweit. In intensiven Gesprächen konnten die Schüler ihr Ansinnen den Abgeordneten näher bringen und sie dazu aufzufordern, sich für eine Erhöhung der Bildungsausgaben einzusetzen.

Position der Schüler verdeutlicht

So brachte Benjamin Wartmann, Schüler des Kurses, die Position der Schüler auf den Punkt: „Bildung ist wichtig, damit Kinder eine Zukunftsperspektive haben. Ohne Bildung gibt es eigentlich keine Zukunft.“

Und Hannah Diener ergänzte: „Mit dem Graffiti wollen wir den Politikern klar machen, wie wichtig der Einsatz für eine gute Bildung ist.“ Auch Schirmherrin Dr. Maria Flachsbarth verließ kurz eine aktuelle Fragestunde im Bundestag, um mit den Schülern ins Gespräch zu kommen. Zum Abschluss erhielten sie aufgrund ihres Engagements die erneute Auszeichnung zur Weltklasse-Schule.

Die Schüler in der Diskussion mit den Bundestagsabgeordneten.
Die Schüler in der Diskussion mit den Bundestagsabgeordneten. © Schule

Dr. Roy Kühne, der den Kurs bereits im Dezember besucht und mit den Schülern diskutiert hatte, lud den Kurs anschließend noch spontan zu einem Kurzbesuch in das Reichstagsgebäude ein und führte die Schüler zusammen mit ihrer Lehrkraft durch die Gänge des Reichstages bis zum Paul-Löbe-Haus, in dem die Ausschüsse tagen, und erläuterte einige Aspekte seiner Abgeordnetentätigkeit. „Das war natürlich ein Highlight“, fasst die zuständige Lehrkraft und stellvertretender Schulleiter Thomas Koch die Aktion zusammen. „Wann kann man schon in Berlin, vor dem Bundestag Politik ‚machen’, sich engagieren und mit professionellen Politikern ins Gespräch kommen und sein Ansinnen äußern? Diese Aktion hinterlässt bereits jetzt nachhaltige Spuren bei den Schülern. Einige interessieren sich sogar für ein Praktikum bei einem Abgeordneten. Und gleichzeitig setzen sich die Schüler für alle die Kinder und Jugendlichen weltweit ein, die keine Lobby haben.“

Bei der Globalen Bildungskampagne handelt es sich um eine weltumspannende Bewegung von Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften. Sie setzt sich dafür ein, dass alle Menschen ihr Recht auf eine gute, inklusive Bildung verwirklichen können. Dafür werden Regierungen und internationale Organisationen beobachtet. Durch öffentliche Aufmerksamkeit wird Druck erzeugt, wenn sie den Kampf gegen die globale Bildungsmisere vernachlässigen oder ihre Politik zu mehr Bildungsungerechtigkeit führt.