Osterode. Christopher Park und das Göttinger Symphonieorchester begeistern die Zuschauer.

Im Rahmen der Osteroder Konzertreihe waren das Göttinger Symphonieorchester gemeinsam mit Christopher Park am Klavier zu Gast in Osterode. Mit ihrem Programm „Russischer Zauber“ durchströmte am Samstag ein Hauch von Magie die Stadthalle.

Den Auftakt des Abends gestaltete zunächst das Orchester unter der Leitung von Nicholas Milton, Chefdirigent und Künstlerischer Leiter seit der Spielzeit 2018/2019. Mit „Polowetzer Tänze“ aus der Oper „Fürst Igor“ schafften sie es von Beginn an, die Zuschauer und -hörer in ihren Bann zu ziehen. An diesem Werk schrieb Komponist Alexander Borodin 18 Jahre lang. Das Stück basiert auf einem Entwurf des mittelalterlichen russischen Igorlieds „Slovo o polku Igoreve“. Die „Polowetzer Tänze“ veranschaulichen mit ihrer Wildheit und fremden Rhythmen das orientalische Nomadentum des Turkvolkes Kyptschaken bzw. der Polowetzer, die einst in der südrussischen Steppe lebten.

Den Symphonikern gelang es mal mit leisen Tönen, dann wieder kraftvoll und energiegeladen, diese Ungestümtheit zu transportieren. Erste Bravorufe aus dem Publikum zollten Respekt.

Es folgte das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23 von Peter I. Tschaikowsky. Bezeichnend für diese Musik ist die Verschmelzung von Tschaikowskys eigenen Erfindungen mit Themen der ukrainischen Volksmusik. Als Solist fungierte der Pianist Christopher Park. Trotz seiner jungen Jahre war er bereits in vielen renommierten Konzerthäusern Europas zu Gast. Der in Bamberg geborene und mehrfach ausgezeichnete Park brillierte an seinem Instrument und bewies, dass er verdient als aufgehender Stern am Pianistenhimmel bezeichnet und von Kritikern gefeiert wird. Bejubelt wurde er auch in Osterode. Das harmonische Zusammenspiel mit dem Orchester, seine Solipassagen und Spielfreude waren ein Genuss für die Ohren. Als Zugabe gab Christopher Park ein Stück von Frédéric Chopin zu Gehör.

Nach der Pause spielten die Göttinger Musiker die Schwanensee-Suite op. 20 von Tschaikowsky. Für Osterode war es auch der Abschluss eines tollen Konzertabends. Für die nächste Veranstaltung dieser Reihe hofft Dirigent Milton auf ein ausverkauftes Haus, da am Samstag noch reichlich Plätze unbesetzt waren.