Osterode. Das Rockmusical „Woodstock, the Story“ zum berühmtesten Festival aller Zeiten gastierte in der Stadthalle Osterode und begeisterte das Publikum.

Das Rockmusical „Woodstock, the Story“ begann schon im Foyer der Stadthalle: Während die Gäste darauf warteten, ihre Plätze zu suchen und einzunehmen, mischten sich die Musiker, die später auf der Bühne zu sehen sein sollten, unter sie und stimmten mit ihnen alte Hits, wie beispielsweise „San Francisco“, an und durften sich über einen vielstimmigen Chor freuen. Erst, als die Band sich in Richtung Halle begab, durften auch die Gäste folgen.

Zwar waren es keine 400.000 Konzertbesucher auf 240 Hektar Ländereien eines Milchbauern, und es traten auch keine 32 Bands und Solisten auf. Dafür ließen sich die 400 Gäste in der Stadthalle von brillanten Vollblutmusikern und einem All-around-Moderator für fast drei Stunden in das dreitägige Woodstock von 1969 entführen. Laurens ten Den, in dessen Händen die Leitung dieses geschichtsträchtigen Musicals lag, überzeugte dabei voll und ganz: Ob er nun als Lichttechniker ein Baugerüst erklomm, oder dieses künstlerisch wieder verließ, ob er die Besucher mit Witz überzeugte oder zum Nachdenken anregte. Er führte das Publikum gekonnt durch die Flower-Power-Bewegung der US-amerikanischen Hippie-Kultur. So warf er erst einmal Plastiksäcke und Planen in die Osteroder Kommune, später folgten ein paar Brötchen und, weil es an den drei Tagen auch mal ordentlich geregnet hatte, flogen auch noch Decken und kleine Teppiche durch die Stadthalle.

Die großartigen Interpreten holten diejenigen Künstler und Künstlerinnen überzeugend auf die Bühne, die 1969 bei dem Festival auf sich aufmerksam gemacht hatten. Ob das Jimi Hendrix, The Who, Crosby Stills & Nash, Joe Cocker und Janis Joplin, Melanie, CCR oder Santana waren – sie alle offenbarten das damals friedliebende, künstlerische und „andere“ Amerika. Es dauerte gerade einmal ein Lied lang, und schon war „Woodstock, the Story – das Rockmusical“ in Osterode angekommen. Das Publikum hörte nicht nur begeistert zu, sondern ließ sich von dieser mitreißenden Show anstecken. Nicht selten standen die Gäste von ihren Plätzen auf, um Lieder mit anzustimmen. Zur Textsicherheit erschien auch mal der Text auf der Leinwand, auf der zudem die Woodstock-Geschichte mit bewegenden Bildern erzählt wurde. Und fast am Ende wurde gemeinsam zu „Go Johnny go“ von Johnny Winter geswingt.

Aber auch so ein Festival geht irgendwann zu Ende. Allerdings musste dafür die Band noch „Little help from my friends“ von Joe Cocker liefern. Keiner hätte etwas dagegen gehabt, wenn diese Zugabe die Verlängerung dieses Konzert, das damals als Desaster und Chaos bezeichnet wurde, eingeläutet hätte – die Zeit verging viel zu schnell.