Osterode. Dänische Sängerin hatte zu ihrem Konzert in die Stadthalle von Osterode eingeladen.

Es war ein vor Erwartung und Begeisterung glühendes Publikum des etwas älteren Semesters, das beim Konzert von Gitte Hænning die Sängerin, die vor 45 Jahren auch den deutschen Hit-Himmel eroberte, auf ihrer Lebensreise begleitete.

Und Gitte präsentierte nicht alltägliche Lieblingslieder ebenso überzeugend wie die von ihr interpretierten Songs ihrer Freunde und Helden.

Besonders lecker waren die Ausflüge in die Welt des galanten, von groovigem Sound, heiterem Swing und bewegendem Soul getragenen Jazz. Gerade da kam ihr vielseitiges Stimmvolumen überzeugend zur Geltung.

Vier Musiker als Begleitung

Gitte hatte aber nicht nur zwei Barhocker, sondern ganz besondere Musiker mitgebracht: Sebastian Weiß (Piano), Benedikt Reidenbach (Gitarre), Thomas Alkier (Schlagzeug) und Björn Werra (Bass) machten mit ihren Instrumenten sehr deutlich, das gegenseitige Kennen sei schon längst in ein Mögen umgeschlagen. „Das ist für eine Tournee bestimmt nicht unwichtig“, so Gitte.

Auf der musikalischen Reise machte sie nicht Halt bei „Ich will ’nen Cowboy als Mann“ oder den „Laternen im Stadtpark“.

Wohltuende Interpretationen

Vielmehr verriet sie, wie sie Persönlichkeiten wie den Rock’n’Roller Udo Lindenberg, das Multitalent Helge Schneider und ihren Helden, Rio Reiser, kennenlernte.

Dass bei diesen Begegnungen viel mehr als Smalltalk betrieben wurde, machte sie mit Erinnerungen und insbesondere mit überzeugenden und wohltuenden Interpretationen, wie beispielsweise „Club der Millionäre“ oder einzelnen Textzeilen aus Liedern ihrer Freunde sehr deutlich.

Nach der Pause startete sie mit dem Evergreen „There’s No Business Like Show Business“, der ursprünglich aus dem Musical „Annie Get Your Gun“ von 1946 stammt. Doch sie überzeugte auch mit einem Lied, das Shakespeare-Texte beinhaltete. Ein einst von Judy Garland gesungenes Lied fehlte ebenso wenig.

Mehr Tempo und Swing und Jazz

Dann sorgten sie und ihre Musiker für mehr Tempo und Swing. Dabei forderte Gitte Hænning ihr Publikum auf, mitzumachen. Und genau das ließ sich nicht zweimal bitten, einige erhoben sich und legten einen Tanz aufs Parkett.

Dann übernahm der Jazz die Regie – und der Saal tobte. Der Beifall war nicht selten lauter als die Instrumente.

Mehrere Zugaben

Erinnerungen an den „Hohepriester des Soul“ Ray Charles und an die Bluessängerin Nina Simone durften auch nicht fehlen.

So gelang es dem Publikum schließlich mühelos, mit reichlich Applaus mehrere Zugaben zu erwirken.