Braunschweig. Das ist ein echter Knaller: Die Stadt Braunschweig kauft die Burgpassage und entwickelt ein komplett neues Quartier. Was geplant ist.

Braunschweig bekommt ein völlig neues Quartier mitten in der Innenstadt: die Stiftshöfe. Die Stadt kauft die seit Jahren leerstehende Burgpassage und wird an dieser Stelle für 95 Millionen Euro ein Hotel, barrierefreie Wohnungen und einen Erweiterungsbau für das Gymnasium Kleine Burg bauen. Das verkündete Oberbürgermeister Thorsten Kornblum am Donnerstag an Ort und Stelle - nämlich am Eingang der alten Burgpassage.

Braunschweigs Innenstadt bekommt ein völlig neues Quartier: die Stiftshöfe

Am Mittwochabend hatte der städtische Verwaltungsausschuss dem Kauf der Burgpassage zugestimmt und somit den Weg frei gemacht für den kompletten Neustart. Die Verwaltung hatte in den vergangenen Wochen und Monaten an der Nachnutzung des Areals in der Innenstadt gearbeitet und präsentierte nun am Donnerstag ein fertiges Paket, denn: Mit der Hotelkette Motel One sei bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet worden.

Drei völlig neue Gebäude sollen entstehen, der Bestand werde - bis auf die beiden Eingangstore - komplett abgerissen. Zum Kohlmarkt hin soll das Hotel entstehen, dafür werde eventuell das Bestandsgebäude genutzt, berichteten die Verantwortlichen der Stadt. Und: Von dort aus soll über Gastronomie der neu entstehende Innenhof erschlossen werden. „Wir schaffen dort die Stiftshöfe“, sagte Natascha Wessling, Geschäftsführerin der Hochbau-Projektgesellschaft der städtischen Tochter Struktur-Förderung Braunschweig (SFB). Eine Gasse als Verbindung zwischen Schuhstraße und Hutfiltern wird nicht entstehen. Der Name des Projektes „Stiftshöfe“ erinnere an das Stift Sankt Aegidii, das sich einst an dieser Stelle befand.

Auf dem Gelände der Burgpassage in Braunschweig entstehen drei völlig neue Komplexe: Hotel, Schule, Wohnen

In der Mitte des Areals wird nach den neuen Plänen ein Gebäude für das Gymnasium Kleine Burg entstehen. Die Schule könne dann endlich von drei auf dreieinhalb Züge aufstocken, berichtete Christina Rentzsch, Stadträtin für Soziales, Schule, Gesundheit und Jugend. Am anderen Ende der Passage - in Richtung Kleine Burg/Schuhstraße - sollen barrierefreie Wohnungen entstehen.

„Der Erwerb der Burgpassage ist ein Meilenstein für die Stärkung unserer Innenstadt. Wo andere reden, handeln wir“, sagte ein sichtlich zufriedener Oberbürgermeister und sprach von „einem guten Tag für die Innenstadt“. Mit diesem Schritt werde die Stadt aktiv Verkaufsflächen aus dem Markt nehmen, die so nicht mehr gebraucht würden. „Das ist eine aktive strategische Entscheidung gewesen“, betonte Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa. Neben dem Coup mit dem ehemaligen Karstadt-Standort im Gewandhaus, das Unternehmer Fritz Knapp gehört, und das mithilfe einer Stiftung in ein „Haus der Musik“ umgewandelt werden soll, sei nun mit dem Kauf der Burgpassage zum zweiten Mal „ein großer Knoten durchgeschnitten worden“, so Kornblum.

Schon Ende 2025 soll der Burgpassage in Braunschweigs Innenstadt abgerissen sein

Das neue Quartier werde die Stadt schöner machen und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Denn: Dank der Schule und der Wohnungen werde mehr Leben einkehren, die Frequenz in der Innenstadt werde sich erhöhen, obwohl Gewerbeflächen wegfielen, so Kornblum.

Schon Ende nächsten Jahres soll, wenn alles nach den derzeitigen Plänen läuft, der Abriss der Bestandsgebäude beendet sein, 2028 sollen die Stiftshöfe dann mit allen Gebäuden fertiggestellt sein. Umsetzen soll die ehrgeizigen Pläne übrigens die städtische Tochter SFB, die auch für die Sanierung der Stadthalle verantwortlich zeichnet.

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