Berlin. Die Heizölpreise sind am 10. Februar gesunken – zuvor waren diese spürbar angestiegen. Die Preisentwicklung für Heizöl finden Sie hier.

In Zeiten der Energiekrise stiegen die Heizölpreise zuletzt deutlich an. Die Nachfrage war Anfang März 2022 so groß, dass sich über Nacht ein Rekordpreis von 214 Cent eingestellt hat. Nachdem die Energiepreise in den Vortagen merklich zugelegt haben, setzte sich der jüngste Aufwärts­trend am Donners­tag nicht mehr fort. Lesen Sie hier alle Informationen rund um das Thema Heizölpreise und Heizölpreisentwicklung. Lesen Sie auch: Die Heizölpreise am 12. Februar für Verbraucher

Viele Zahlen und allgemeine Informationen zur Entwicklung der Heizölpreise finden Sie in einem separaten Beitrag.

Heizölpreise vom 10. Februar: Die Preise je Liter Heizöl auf einen Blick

Je nach Anbieter kann sich der Heizölpreis leicht unterscheiden. Zudem gibt es verschiedene Arten von Heizöl – für Premium-Öl muss etwa mehr bezahlt werden als für die Standard-Variante. Allerdings gibt es Mittelwerte, die Verbraucher für einen Vergleich kennen sollten. Die Tabelle zeigt die Preise pro Liter verschiedener Anbieter und Vergleichsportale. Lesen Sie hier: Heizöl günstig in der Nähe kaufen – So finden Sie den besten Preis

  Daten von "TotalEnergies"Daten von "Tecson"Daten von "esyoil"
Heizölpreise vom 3. Februar1,12 Euro1,09 Euro1,03 Euro
Heizölpreise vom 6. Februar1,04 Euro1,06 Euro1,01 Euro
Heizölpreise vom 7. Februar1,04 Euro1,05 Euro1,01 Euro
Heizölpreise vom 8. Februar1,04 Euro1,07 Euro1,03 Euro
Heizölpreise vom 9. Februar1,09 Euro1,07 Euro1,04 Euro
Heizölpreise vom 10. Februar1,08 Euro1,07 Euro1,03 Euro

Nach dem Anstieg der Heizölpreise in den letzten Tagen haben sich die Preise Stand heute etwas erholt, wenn sie auch noch immer deutlich höher liegen als im Durchschnitt der letzten Jahre. Die beiden Vergleichsportale "TotalEnergies" und "esyoil" melden eine Differenz von drei und drei Cent gegenüber zum Vortag. Aus Sicht des Marktanalysten Tecson sorgten am Donnerstagnachmittag folgende Aspekte für das niedrigere Preisniveau am Freitagmorgen:

  • Äußerungen der US-Notenbank sorgten dafür, dass der Konjunkturoptimismus gedämpft ist
  • Aufgrund der gegen Russland verhängten Sanktionen kann China Dumpingpreise für russisches Öl nutzen, was Chinas Nachfrage auf dem Weltmarkt senkt.

Heizölpreise im Februar: Zahlen Verbraucher bald mehr? Diese Faktoren beeinflussen die Preise

Die genannten Faktoren beruhen jedoch auf Spekulationen. Die kommende Entwicklung der Heizölpreise ist nur schwer vorhersagbar. Einer der Gründe: Der internationale Energiemarkt wird von vielen Faktoren beeinflusst – und aktuell gibt es neben der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien und der Kämpfe in der Ukraine mehrere Problemfelder. Experten wie der Marktanalyst Steffen Bukold vom Beratungsbüro "EnergyComment" in Hamburg raten daher zu einer genauen Beobachtung der Preisentwicklung am Energiemarkt.

Bukold in seiner Markteinschätzung für "esyoil": "Verfolgen Sie die Preisentwicklung eng – um sich gegebenenfalls in einem günstigeren Moment eindecken zu können. Denn schon bald könnte der Abwärtstrend in Deutschland vorbei sein. In einer Einschätzung der Heizölpreise für 2023 kommt ein Experte zu einer düsteren Prognose für Verbraucher. Verschiedene Faktoren würden steigende Heizölpreise begünstigen. Ein Grund ist die Entwicklung der Nachfrage nach Heizöl – diese war nach Informationen von "esyoil" zuletzt angestiegen.

Heizöl jetzt fix bestellen oder auf günstigere Preise warten? Was Verbraucher bedenken sollten

In einer ersten Einschätzung schreibt Bukold weiter: "Viele Privathaushalte sichern lieber die Wärmeversorgung für den Rest des Winters, statt auf fallende Preise zu spekulieren." Diese Haltung sei angesichts der Risiken im Ölmarkt sicher nicht verkehrt. Als einen Risikofaktor in der Preisentwicklung nennt Bukold den zweiten Teil der EU-Sanktionen gegen russisches Öl. Seine Empfehlung: "Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung – vor allem angesichts der unübersehbaren Klimakrise."

Wer im Herbst gewartet hat und jetzt Heizöl bestellt, kann viel Geld sparen. Unklar ist jedoch, wie lange die Heizölpreise niedrig bleiben. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die Energiepreise von heute auf morgen unerwartet ändern können. Zudem lässt sich nur schwer abschätzen, wie sich die Preise für Öl und Co. ab 2023 insgesamt weiter entwickeln werden. Fest steht aber: Für die kostenintensive Zeit im Jahr 2022 soll es rückwirkend einen vom Bund und über die Länder ausgezahlten Zuschuss für Heizöl und Pellets geben – viele Details sind aber noch unklar.

Heizölpreise in Deutschland von 2022 bis heute: Wie sich der Preis pro Liter Heizöl entwickelt hat

Die Entscheidung – ob man jetzt Heizöl einkauft oder besser abwartet – sollte man aber nicht allein vom Marktpreis abhängig machen. Wer kein oder bloß noch wenig Heizöl im Tank hat, sollte zumindest eine gewisse Menge bestellen, um über die nächsten Wintermonate zu kommen. Jetzt noch sparen kann, wer beim Heizölbestellen einen wichtigen Tipp beachtet. Aber auch der Zeitpunkt spielt eine Rolle – schon eine Preisdifferenz von nur wenigen Cent kann sich bei einer Bestellmenge von rund 100 Liter für eine Ölheizung bemerkbar machen.

Der russische Angriff auf die Ukraine hat die Energiemärkte auf der ganzen Welt nachhaltig verändert. Auch die Heizölpreise in Deutschland sind aufgrund der veränderten geopolitischen Lage stark gestiegen. Nach einem anfänglichen Hoch ist der Preis zwischenzeitlich wieder etwas zurückgegangen – im Vergleich zu den Vorjahren sind es aber immer noch sehr teure Preise. Die Preisentwicklung in unserer Tabelle basiert auf Angaben von "esyoil". Hier lesen Sie: Heizöl kaufen – Diese Fehler treiben die Heizölpreise in die Höhe

DatumHeizölpreise pro Liter
15. Januar 20220,87 Euro
15. Februar 20220,94 Euro
15. März 20221,69 Euro
15. April 20221,30 Euro
15. Mai 20221,30 Euro
15. Juni 20221,47 Euro
15. Juli 20221,52 Euro
15. August 20221,53 Euro
15. September 20221,52 Euro
15. Oktober 20221,68 Euro
15. November 20221,37 Euro
15. Dezember 20221,25 Euro
15. Januar 20231,13 Euro

Heizölpreise je Bundesland: Der Preis pro Liter heute am 10. Februar

Es gibt viele verschiedene Einflussfaktoren, die sich auf die Heizölpreise in Deutschland auswirken. Neben dem Marktprinzip von "Angebot und Nachfrage" sowie auch der weltpolitischen Entwicklung gehört dazu auch der Wohnort in Deutschland. Daher können die Preise je nach Bundesland stark variieren. Ist jetzt der Tausch der Ölheizung gegen eine Wärmepumpe sinnvoll? Im eben verlinkten Artikel erfahren Sie mehr. Die Heizölpreise in unserer Tabelle stammen vom Vergleichsportal "esyoil" (Datenstand vom 10. Februar um 10:30 Uhr).

BundeslandHeizölpreis pro Liter
Baden-Württemberg1,03 Euro
Bayern1,05 Euro
Berlin1,06 Euro
Brandenburg1,05 Euro
Bremen1,06 Euro
Hamburg1,03 Euro
Hessen1,02 Euro
Mecklenburg-Vorpommern1,06 Euro
Niedersachsen1,06 Euro
Nordrhein-Westfalen0,99 Euro
Rheinland-Pfalz1,02 Euro
Saarland1,04 Euro
Sachsen1,04 Euro
Sachsen-Anhalt1,05 Euro
Schleswig-Holstein1,02 Euro
Thüringen1,03 Euro

Die auf Daten von "esyoil" basierenden Heizölpreise der einzelnen Bundesländer haben sich wie auch der bundesweite Heizölpreis leicht vergünstigt und sind zum Teil konstant geblieben. Weiter müssen die Heizölkunden in Niedersachsen (1,06 EUR/Liter) am tiefsten in die Tasche greifen – doch auch in Berlin kostet der Liter Heizöl am 10. Februar so viel. Mit nur 99 Cent pro einem Liter Heizöl bleibt Nordrhein-Westfalen im bundesweiten Vergleich am günstigsten. Ebenfalls günstig Öl bestellen können die Heizölkunden in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hessen (1,02 Euro/Liter).