Die vom Krieg in der Ukraine ausgelöste Energie- und Preiskrise in Deutschland hat sich 2022 primär im Energiesektor bemerkbar gemacht. Die Kosten für Gas und Heizöl sind innerhalb weniger Wochen explodiert. Für eine Kilowattstunde (kWh) Gas waren Preise jenseits der 40 Cent die Realität. Pro Liter Heizöl mussten Verbraucher zeitweise mehr als zwei Euro bezahlen. Seit Januar 2023 hat sich die Lage am Energiemarkt wieder ein wenig beruhigt. Die Heizölpreise in Deutschland sind im Tiefflug – lesen Sie auch: Die Heizölpreise für Verbraucher am 8. Februar
Viele Zahlen und allgemeine Informationen zur Entwicklung der Heizölpreise finden Sie in einem separaten Beitrag.
Heizölpreise vom 7. Februar: Die Preise je Liter Heizöl auf einen Blick
Je nach Anbieter kann sich der Heizölpreis leicht unterscheiden. Zudem gibt es verschiedene Arten von Heizöl – für Premium-Öl muss etwa mehr bezahlt werden als für die Standard-Variante. Allerdings gibt es Mittelwerte, die Verbraucher für einen Vergleich kennen sollten. Die Tabelle zeigt die Preise pro Liter verschiedener Anbieter und Vergleichsportale. Lesen Sie hier: Heizöl günstig in der Nähe kaufen – So finden Sie den besten Preis
Nach "TotalEnergies" | Nach "Tecson" | Nach "esyoil" | |
Heizölpreise vom 31. Januar | 1,13 Euro | 1,15 Euro | 1,08 Euro |
Heizölpreise vom 1. Februar | 1,12 Euro | 1,13 Euro | 1,09 Euro |
Heizölpreise vom 2. Februar | 1,12 Euro | 1,11 Euro | 1,05 Euro |
Heizölpreise vom 3. Februar | 1,12 Euro | 1,09 Euro | 1,03 Euro |
Heizölpreise vom 6. Februar | 1,04 Euro | 1,06 Euro | 1,01 Euro |
Heizölpreise vom 7. Februar | 1,04 Euro | 1,05 Euro | 1,01 Euro |
Im Vergleich zum Montag sind die Heizölpreise in Deutschland konstant geblieben. Lediglich das Vergleichsportal "Tecson" meldet einen leichten Abfall der Heizölpreise um einen Cent. Damit ändert sich auch der durchschnittliche Preis für einen Liter Heizöl leicht auf aktuell 1,03 Euro. Klar erkennbar: Mittlerweile zieht das Bestellaufkommen wieder deutlich an. Mehr Verbraucher bestellen Heizöl und nutzen die aktuell günstige Preissituation aus. Experte Steffen Bukold vom Beratungsbüro "EnergyComment" empfiehlt eine genaue Beobachtung der Preisentwicklung.
Heizölpreise im Januar: Entwicklung 2023 weiter ungewiss – das empfiehlt ein Experte
Bukold in seiner Markteinschätzung für "esyoil": "Verfolgen Sie die Preisentwicklung eng – um sich gegebenenfalls in einem günstigeren Moment eindecken zu können. Denn schon bald könnte der Abwärtstrend in Deutschland vorbei sein. In einer Einschätzung der Heizölpreise für 2023 kommt ein Experte zu einer düsteren Prognose für Verbraucher. Verschiedene Faktoren würden steigende Heizölpreise begünstigen. Ein Grund ist die Entwicklung der Nachfrage nach Heizöl – diese war nach Informationen von "esyoil" zuletzt angestiegen.
In einer ersten Einschätzung schreibt Bukold weiter: "Viele Privathaushalte sichern lieber die Wärmeversorgung für den Rest des Winters, statt auf fallende Preise zu spekulieren." Diese Haltung sei angesichts der Risiken im Ölmarkt sicher nicht verkehrt. Als einen Risikofaktor in der Preisentwicklung nennt Bukold den zweiten Teil der EU-Sanktionen gegen russisches Öl. Seine Empfehlung: "Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung – vor allem angesichts der unübersehbaren Klimakrise."
Entwicklung der Heizölpreise: Jetzt kaufen oder abwarten – das sollte man bedenken
Wer im Herbst gewartet hat und jetzt Heizöl bestellt, kann viel Geld sparen. Unklar ist jedoch, wie lange die Heizölpreise niedrig bleiben. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die Energiepreise von heute auf morgen unerwartet ändern können. Zudem lässt sich nur schwer abschätzen, wie sich die Preise für Öl und Co. ab 2023 insgesamt weiter entwickeln werden. Fest steht aber: Für die kostenintensive Zeit im Jahr 2022 soll es rückwirkend einen vom Bund und über die Länder ausgezahlten Zuschuss für Heizöl und Pellets geben – viele Details sind aber noch unklar.
Die Entscheidung – ob man jetzt Heizöl einkauft oder besser abwartet – sollte man aber nicht allein vom Marktpreis abhängig machen. Wer kein oder bloß noch wenig Heizöl im Tank hat, sollte zumindest eine gewisse Menge bestellen, um über die nächsten Wintermonate zu kommen. Jetzt noch sparen kann, wer beim Heizölbestellen einen wichtigen Tipp beachtet. Aber auch der Zeitpunkt spielt eine Rolle – schon eine Preisdifferenz von nur wenigen Cent kann sich bei einer Bestellmenge von rund 100 Liter für eine Ölheizung bemerkbar machen.
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Die Entwicklung der Heizölpreise in Deutschland im Jahr 2022
Der russische Angriff auf die Ukraine hat die Energiemärkte auf der ganzen Welt nachhaltig verändert. Auch die Heizölpreise in Deutschland sind aufgrund der veränderten geopolitischen Lage stark gestiegen. Nach einem anfänglichen Hoch ist der Preis zwischenzeitlich wieder etwas zurückgegangen – im Vergleich zu den Vorjahren sind es aber immer noch sehr teure Preise. Die Preisentwicklung in unserer Tabelle basiert auf Angaben von "esyoil". Hier lesen Sie: Heizöl kaufen – Diese Fehler treiben die Heizölpreise in die Höhe
Datum | Heizölpreise pro Liter |
15. Januar 2022 | 0,87 Euro |
15. Februar 2022 | 0,94 Euro |
15. März 2022 | 1,69 Euro |
15. April 2022 | 1,30 Euro |
15. Mai 2022 | 1,30 Euro |
15. Juni 2022 | 1,47 Euro |
15. Juli 2022 | 1,52 Euro |
15. August 2022 | 1,53 Euro |
15. September 2022 | 1,52 Euro |
15. Oktober 2022 | 1,68 Euro |
15. November 2022 | 1,37 Euro |
15. Dezember 2022 | 1,25 Euro |
15. Januar 2023 | 1,13 Euro |
Heizölpreise je Bundesland: Der Preis pro Liter heute am 7. Februar
Es gibt viele verschiedene Einflussfaktoren, die sich auf die Heizölpreise in Deutschland auswirken. Neben dem Marktprinzip von "Angebot und Nachfrage" sowie auch der weltpolitischen Entwicklung gehört dazu auch der Wohnort in Deutschland. Daher können die Preise je nach Bundesland stark variieren. Ist jetzt der Tausch der Ölheizung gegen eine Wärmepumpe sinnvoll? Im eben verlinkten Artikel erfahren Sie mehr. Die Heizölpreise in unserer Tabelle stammen vom Vergleichsportal "esyoil" (Datenstand 7. Februar, 10 Uhr).
Bundesland | Heizölpreis pro Liter |
Baden-Württemberg | 1,00 Euro |
Bayern | 1,01 Euro |
Berlin | 1,04 Euro |
Brandenburg | 1,04 Euro |
Bremen | 1,04 Euro |
Hamburg | 1,01 Euro |
Hessen | 1,00 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 1,06 Euro |
Niedersachsen | 1,05 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 0,98 Euro |
Rheinland-Pfalz | 0,99 Euro |
Saarland | 1,00 Euro |
Sachsen | 1,02 Euro |
Sachsen-Anhalt | 1,03 Euro |
Schleswig-Holstein | 1,01 Euro |
Thüringen | 1,02 Euro |
Die auf Daten von "esyoil" basierenden Heizölpreise der einzelnen Bundesländer spiegeln die bundesweite Entwicklung wider. Überall kostet ein Liter Öl rund ein Euro. In Nordrhein-Westfalen (98 Cent/Liter) und Rheinland-Pfalz (99 Cent/Liter) kaufen die Verbraucher aktuell am günstigsten ein. Tiefer müssen die Heizölkunden in Mecklenburg-Vorpommern (1,06 EUR/Liter) und Niedersachsen (1,05 EUR/Liter) in die Tasche greifen. In allen Bundesländern ist aktuell aber ein guter Zeitpunkt für die Heizölbestellung – zumindest im Vergleich zu den Preisen im Vorjahr