Frankfurt. Der VW-Chef begräbt seinen Pessimismus. Deutsche Autobauer hätten gute Chancen, an der Spitze zu bleiben.

Es ist noch gar nicht so lange her, da gab sich Deutschlands mächtigster Automanager ausgesprochen pessimistisch. Die Chance, dass die deutschen Autobauer ihre Technologie-Führerschaft verteidigen, liege gerade mal bei 50 Prozent, grantelte Herbert Diess, Chef des Wolfsburger Volkswagen-Konzerns. Nun, in Frankfurt auf der Internationalen-Automobilausstellung (IAA), zeigt er sich im Kreis einiger Journalisten deutlich entspannter. „Es ist für die anderen ein großer Kraftakt, in das Geschäft hineinzukommen. Insbesondere der Kapitalbedarf ist enorm“, sagte er.

Die anderen, das sind neue Autohersteller, die vor allem in China auf den Markt drängen, Mobilitätsplattformen wie Uber, die Fahrdienste anbieten, oder Internet-Konzerne wie Google, die an einem eigenen Auto tüfteln. Bis vor kurzem galt es als sehr wahrscheinlich, dass die deutschen Hersteller, denen oft Arroganz, Selbstgerechtigkeit und Trägheit nachgesagt wird, von den neuen Konkurrenten überrollt werden. Diese Gefahr ist zwar längst nicht gebannt, aber eben auch nicht akut, ist der VW-Chef überzeugt.