Braunschweig. . Weil begrüßt das Angebot des Verbands für die Nord-LB. In unserer Region wird derweil laut über den Preis für die Landessparkasse nachgedacht.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) war gestern voll des Lobes für die Sparkassen: „Der DSGV hat ein hohes Maß an Verantwortung gezeigt“, sagte er am Abend. Wenige Minuten vorher hatte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) mitgeteilt, dass seine Mitglieder einstimmig und ohne Enthaltung beschlossen haben, für die Norddeutsche Landesbank (Nord-LB) zu bieten. Deren Träger wollen am Samstag entscheiden, ob sie die öffentlich-rechtliche Auffanglösung annehmen oder die Offerte der Privatinvestoren Cerberus und Centerbridge bevorzugen. Die US-Amerikaner hatten vergangenes Wochenende gemeinsam ein Angebot für eine Beteiligung an der Nord-LB abgegeben.

Niedersachsens Finanzminister und Aufsichtsratsvorsitzender der Nord-LB, Reinhold Hilbers (CDU), sagte gestern: „Wir werden die Abstimmungen mit den anderen Trägern, der EU-Kommission und der Aufsicht zügig vorantreiben.“ Ein Treffen mit der europäischen Bankenaufsicht soll heute stattfinden. Die öffentlich-rechtliche Auffanglösung für die Nord-LB sieht vor, dass Niedersachsen und Sachsen-Anhalt der Nord-LB eine Finanzspritze von 2,3 Milliarden Euro verabreichen, 1,2 Milliarden Euro soll sich das Sparkassen-Lager teilen. Die durch faule Schiffskredite angeschlagene Landesbank soll einen Kapitalbedarf von rund 3,5 Milliarden Euro haben. Mehrheitseigner der Landesbank ist mit kapp 60 Prozent das Land Niedersachsen, die Sparkassenverbände aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern halten rund 35 Prozent, das Land Sachsen-Anhalt ist mit knapp sechs Prozent beteiligt.