Göttingen. Im Landkreis Göttingen erreichte die Arbeitslosenquote im November mit 5,3 Prozent einen neuen Tiefstwert.

Im November setzte sich die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Südniedersachsen weiter fort. Im zurückliegenden Monat sank die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Göttingen um 2,0 Prozent auf 12.536. Das geht aus dem aktuellen Arbeitsmarktbericht der Arbeitsagentur für November hervor.

Deutlicher als der Vergleich zum Oktober zeigt der Blick auf den Vorjahresmonat, wie gut sich der Arbeitsmarkt derzeit für Jobsuchende präsentiert. Denn im November 2017 waren noch 992 Menschen mehr bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern arbeitslos gemeldet (7,3 Prozent). Auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen sei konstant hoch. Im zurückliegenden Monat meldeten Wirtschaft und Verwaltung 1.458 neue Personalgesuche bei der Arbeitsagentur. Der Bestand an offenen Stellen erreichte im November mit 4.956 einen neuen Höchststand.

Die positive Entwicklung der Arbeitslosigkeit hält auch in den beiden zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Northeim und Göttingen weiter an. Im Landkreis Göttingen erreichte die Arbeitslosenquote mit 5,3 Prozent einen neuen Tiefstwert. Gegenüber Oktober sank sie um 0,1 und gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4 Prozentpunkte. Erstmals verzeichnete der Geschäftsstellenbezirk Duderstadt mit 3,8 Prozent eine Arbeitslosenquote unterhalb der Vier-Prozent-Marke. Im Landkreis insgesamt waren 9.001 Menschen arbeitslos, 2,5 Prozent weniger als im Oktober. Gegenüber November 2017 sank die Zahl um 729 bzw. 7,5 Prozent.

Die Freude von Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, über die guten Nachrichten vom heimischen Arbeitsmarkt ist dennoch nicht ungetrübt: „Hinlänglich bekannt ist inzwischen sicherlich, dass der hohe Bestand an offenen Stellen auch Auskunft über die Besetzungsproblematik der Betriebe gibt. Der Mangel, insbesondere an qualifizierten Arbeitskräften, droht zum Wachstumshemmnis zu werden.“ Sein Augenmerk richtet der Agenturchef allerdings auch auf die Arbeitslosen: „Wer sich die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach bestimmten Kriterien anschaut wird feststellen, dass nicht alle Gruppen am Arbeitsmarkt in gleicher Weise von der guten Nachfragesituation profitieren.“

Während die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk insgesamt um 7,3 Prozent zurückging, sank die Zahl der Langzeitarbeitslosen binnen Jahresfrist lediglich um 1,9 Prozent. Auch ältere Arbeitnehmer über 55 Jahre fanden weniger häufig eine neue Beschäftigung. Hier sank die Zahl der Arbeitslosen lediglich um 3,4 Prozent. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung blieb mit einem Rückgang von 0,8 Prozent hingegen nahezu konstant. Dass es bei diesem Wert nicht um eine Momentaufnahme, sondern um eine generelle Tendenz geht, zeigt der Fünf-Jahres-Vergleich: Sank die Zahl der Arbeitslosen insgesamt in Südniedersachsen im Vergleich von November 2013 zu November 2018 um 21 Prozent, stieg die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen im gleichen Zeitraum sogar um 0,3 Prozent.

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber etwa im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im November 17.097. Damit sank der Wert um 5,7 Prozent.