Berlin. Donnerstagnacht erscheint der Mond als “Blauer Supermond“ am Himmel. Lesen Sie hier, was dahinter steckt und wo Sie ihn sehen können.

Der Himmel über uns birgt eine stille Schönheit, die oft im hektischen Alltag übersehen wird. Wenn die Sonne untergeht, sieht es fast so aus, als würde sich das Fenster zum Universum öffnen. Wir sehen den Mond, die Sterne und können Himmelsphänomene beobachten, die tagsüber vom Sonnenlicht verdeckt werden. Heute Abend, in der Nacht auf den 31.08.2023, fallen zwei Himmelsphänomene zusammen: Es werden ein "Blauer Mond" und ein "Supermond" am Himmel erscheinen.

Himmelsphänomene: Der "Blaue Mond" – Das steckt dahinter

Bei dem Himmelsphänomen "Blauer Mond" denken viele zunächst, dass der Mond blau erscheint. Doch die Bezeichnung hat nichts mit der tatsächlichen Farbe des Erdtrabanten zu tun. Der Mond erscheint normalerweise in verschiedenen Nuancen von Grau und Weiß, abhängig von den atmosphärischen Bedingungen und der Position der Sonne – das gilt auch für das astronomische Ereignis des "Blauen Monds".

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Mond: Der "Blaue Mond" ist ein seltenes Himmelsereignis, das nur alle zwei bis drei Jahre auftritt © epd

Der "Blaue Mond" ist ein Begriff, der verwendet wird, um ein seltenes Himmelsereignis zu beschreiben, bei dem innerhalb eines einzigen Kalendermonats zwei Vollmonde auftreten. Normalerweise gibt es in einem Monat nur einen Vollmond, da der Zyklus zwischen den Vollmonden etwa 29,5 Tage beträgt. Die meisten Monate dauern jedoch länger, nämlich 30 oder 31 Tagen. Weil die beiden Zyklen nicht ganz übereinstimmen, gibt es daher hin und wieder zwei Vollmonde in einem Kalendermonat – und der zweite Vollmond wird dann "Blauer Mond" genannt.

Zuletzt trat dieses astronomische Ereignis am 31. Oktober 2020 auf. Der nächste "Blaue Mond" nach dem aktuellen wird für den 31. Mai 2026 erwartet.

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Astronomie: Es gibt dennoch einen blauen Mond

Für den umgangssprachlichen Begriff "Blauer Mond" gibt es laut der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) "keine wissenschaftliche Grundlage". Vielmehr wurde er in der Vergangenheit verwendet, um ungewöhnliche oder seltene Ereignisse zu beschreiben. Im Englischen wird der Ausdruck "once in a Blue Moon" verwendet, um auszudrücken, dass etwas selten, also etwa alle Jubeljahre, vorkommt.

Ein "echter" Blauer Mond, bei dem der Mond tatsächlich blau erscheint, kann auftreten, wenn bestimmte atmosphärische Bedingungen dazu führen, dass das Licht des Mondes in der Atmosphäre so gestreut wird, dass es einen blauen Farbton annimmt. Beispiele für solche atmosphärischen Bedingungen sind:

  • Vulkanausbrüche
  • Brände
  • andere Partikel, die die Lichtstreuung beeinflussen

Ein bekanntes Beispiel für einen "blauen" Mond aufgrund solcher atmosphärischer Bedingungen war im Jahr 1950, als der Mond in Teilen der Welt tatsächlich blau erschien, nachdem der Vulkan Mount Lamington in Papua-Neuguinea ausgebrochen war und Staub und Asche in die Atmosphäre freigesetzt hatte. Dieses Himmelsereignis tritt jedoch äußerst selten auf und hat nichts mit der Definition eines "Blauen Mondes" als zweitem Vollmond in einem Monat zu tun.

Nachthimmel von Mittwoch auf Donnerstag: Der "Supermond"

In der Nacht zu Donnerstag wird der "Blaue Mond" zudem gleichzeitig zum "Supermond": Der Begriff wird verwendet, um einen Vollmond zu beschreiben, der sich in einem Punkt seiner Umlaufbahn befindet, der der Erde am nächsten ist. Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa beträgt der Abstand zwischen Mond und Erde rund 363.300 Kilometern – der Erdtrabant ist unserem Planeten damit sehr viel näher als sonst. Der Vollmond wird daher größer und heller am Himmel erscheinen als in durchschnittlichen Vollmondnächten – deshalb die Bezeichnung "Supermond".

Himmelsereignis: Am 31.08.2023 wird der Vollmond der Erde viel näher sein als sonst und deshalb auch größer erscheinen
Himmelsereignis: Am 31.08.2023 wird der Vollmond der Erde viel näher sein als sonst und deshalb auch größer erscheinen © Jens Büttner/dpa

Während der Mond um die Erde kreist, variiert seine Entfernung von der Erde aufgrund seiner elliptischen Umlaufbahn. Der normale Abstand beträgt rund 384.000 Kilometer. Bei einem "Supermond" ist der Erdtrabant also rund 20.000 Kilometer näher. Die Unterschiede in der Größe und Helligkeit zwischen einem Supermond und einem durchschnittlichen Vollmond sind dennoch oft nur klein und für die meisten Menschen schwer zu erkennen, es sei denn, sie haben die Möglichkeit, Bilder oder Fotografien zum direkten Vergleich zu betrachten.

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Astronomische Ereignisse: Wo kann man den "Blauen Supermond" sehen?

Der "Blaue Supermond" wird leider nicht überall in Deutschland erkennbar sein. Ob das astronomische Ereignis am Himmel zu sehen ist, hängt unter anderem von diesen Faktoren ab:

FaktorEinfluss
Geografische LageOb Sie einen blauen Supermond sehen können, hängt von Ihrer geografischen Lage auf der Erde ab. Die Möglichkeit, den Mond zu beobachten, ist am besten, wenn der Mond über dem Horizont steht. Je nach Ihrem Standort auf der Erde kann der Mond zu verschiedenen Zeiten und Winkeln sichtbar sein.
WetterbedingungenKlare, wolkenfreie Nächte sind entscheidend, um den Mond in seiner vollen Pracht zu sehen. Wolken, Nebel oder schlechte Sicht können die Sichtbarkeit beeinträchtigen.
LichtverschmutzungDie Helligkeit des Nachthimmels in städtischen Gebieten aufgrund von künstlichem Licht kann die Sichtbarkeit des Mondes verringern. Orte mit geringer Lichtverschmutzung, wie ländliche Regionen oder abgelegene Gebiete, bieten normalerweise eine bessere Gelegenheit, den Mond deutlich zu sehen.
Horizontale SichtbarkeitWenn der Mond dicht über dem Horizont erscheint, kann es passieren, dass er leicht gedämpft oder verzerrt wirkt. Wenn der Mond höher am Himmel steht, ist seine Sichtbarkeit in der Regel klarer.

Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) könne es Donnerstagnacht zwar nicht direkt an den Küsten, aber von Norden ins Landesinnere zu Wolkenauflockerungen kommen, heißt es in einem Bericht der "Rheinischen Post". Chancen gebe es in Niedersachsen, Brandenburg oder Sachsen-Anhalt, sagte eine Meteorologin in dem Bericht. Allerdings gebe es noch unterschiedliche Wettermodelle.

(AFP/she)