Berlin/Sydney. Viele Frauen leiden unter Endometriose. Wissenschaftler haben eine wichtige Entdeckung gemacht: Sie könnte die Behandlung erleichtern.

Forscherinnen und Forschern aus Sydney haben offenbar einen Fortschritt im Kampf gegen die Endometriose erzielt. Das berichtet der britische "Guardian".

Bei einer Endometriose siedeln sich Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln, an Orten im Körper an, wo sie eigentlich nicht hingehören: im Bauchraum, an den Eierstöcken oder Eileitern, in Blase oder Darm, etwas seltener auch in der Lunge. Um sie herum kann es zu Entzündungen, Wucherungen und Verwachsungen kommen.

Endometriose: Krankhafte Wucherung der Gebärmutterschleimhaut

Die Wissenschaftler vom Sydney's Royal Hospital haben dem Bericht zufolge das Gewebe von allen bekannten Arten der Endometriose in der Petrischale gezüchtet, Veränderungen beobachtet und dann verglichen, wie die Proben auf eine Behandlung anschlagen. Lesen Sie auch: Endometriose – Fünf Mythen und was gegen die Schmerzen hilft

Jason Abbott, Gynäkologin am Sydney's Royal, sagte, die Entdeckung sei vergleichbar mit der, die man vor drei Jahrzehnten bei der Behandlung von Brustkrebs gemacht habe. Die neuen Erkenntnisse führen laut Abbott dazu, dass die verschiedenen Arten von Endometriose gezielter und effektiver behandelt werden können – ähnlich wie bei Brustkrebs, als klarer wurde, welche Eigenschaften der Tumor jeweils hat.

Verschiedene Symptome bei Endometriose

Bei der Endometriose kann die Krankheit in Form und im Verlauf sehr variieren. Manche Frauen merken überhaupt nicht, dass sie betroffen sind. Andere leiden unter krampfhaften Schmerzen im Unterbauch, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Schmerzen beim Urinieren, Stuhlgang oder Geschlechtsverkehr, extremer Müdigkeit und Erschö̈pfung.

Die Zellen sind zwar gutartig, können aber in Organe einwachsen und deren Funktion stören. Außerdem ist Endometriose eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit. Studien ergaben, dass zwischen 30 und 50 Prozent der Betroffenen einen unerfüllten Kinderwunsch haben.

Endometriose rückte in letzter Zeit auch deswegen mehr in den Fokus, weil prominente Frauen davon berichten. Nicht nur die Politikerin Hillary Clinton, Modedesignerin Alexa Chung oder Whoopi Goldberg kennen das Thema. Die US-Schauspielerin Lena Dunham postete auf Instagram ein Foto ihrer Narben, nachdem ihr linker Eierstock entfernt werden musste. Und die Schauspielerin Susan Sarandon erzählte, dass sie wegen der starken Schmerzen schon auf dem College ohnmächtig wurde und später Dreharbeiten unterbrechen musste.