Wolfsburg. Privat hat die Niederländerin in Wolfsburg ihr Glück gefunden, trotzdem geht die Fußballerin im Sommer – am liebsten mit zwei Titeln.
Vor einer Woche machte der VfL Wolfsburg offiziell, dass Dominique Janssen den Klub im Sommer nach fünf Jahren wieder verlassen wird. Die Co-Kapitänin wird es zurück auf die Insel ziehen, wo sie bereits von 2015 bis 2019 für den FC Arsenal spielte. Am späten Montagabend, nach dem 4:0 der Wölfinnen gegen Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig, äußerte sich die Innenverteidigerin erstmals über ihren Abschied, der ihr nicht leicht gefallen ist. Und sie erklärt, warum sie ihren Vertrag trotzdem nicht verlängert hat.
An das Karriereende denkt Dominique Janssen noch lange nicht
Die 29-Jährige macht einen aufgeräumten Eindruck, wirkt nicht so, als hadere sie mit ihrem Entschluss. Auch wenn sie zugibt: „Ich habe mir hier privat so viel aufgebaut, und ich fühle mich total wohl hier.“ Janssen ist mit dem früheren VfL-Profi Patrick Platins zusammen, postet in den sozialen Medien auch immer wieder gemeinsame Schnappschüsse mit dem deutschen Meister von 2009, der als Torwarttrainer weiter im Nachwuchs des Klubs arbeitet.
Trotzdem sucht die niederländische Nationalspielerin noch einmal eine neue Herausforderung. Es könnte der letzte „große“ Vertrag sein, den sie unterschreibt. Auch wenn sie das Karriereende noch nicht im Sinn hat. „Solange der Körper mithält und es mir Spaß macht, möchte ich weitermachen. Fußball bedeutet mir noch zu viel, um über das Ende nachzudenken.“ Möglich, dass auch der Umbruch beim VfL eine Rolle spielt: Im Winter ist Felicitas Rauch in die USA gewechselt, Lena Oberdorf zog ihre Ausstiegsklausel, wechselt nach der Saison zum FC Bayern, und auch die Zukunft von Stammspielerinnen wie Ewa Pajor, Jule Brand (beide besitzen ebenfalls Ausstiegsklauseln) oder Svenja Huth und Marina Hegering (Spielerinnenverträge laufen aus) ist noch offen.
Janssen über die Premier League: Kein einziges Spiel ist einfach
Dass es für Janssen zurück nach England geht, bestätigt sie nicht, sagt aber über die Premier League: „England wird sehr gepusht und hat eine attraktive Liga ist, in der kein einziges Spiel einfach ist.“ Auch finanziell ist Englands Topliga attraktiver als die Bundesliga, Janssen stellt aber heraus: „Fußballerisch war es für mich persönlich wichtig, noch mal einen neuen Schritt zu gehen. Ich weiß, dass eine Fußballkarriere nicht lange dauert, und ich möchte alles herausholen, was drinsteckt. Und deswegen war es für mich persönlich wichtig, jetzt eine neue Herausforderung anzugehen. Und darauf freue ich mich natürlich, und das gibt wieder neue Energie.“
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Energie, die man auch jetzt schon wieder auf dem Platz spürt. Janssen überzeugte gegen Leipzig in der eigentlich ungeliebten Rolle als Linksverteidigerin in der Vierer-Abwehrkette. Sie sagte am Montagabend: „Also heute hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Ich denke, man hat gesehen, ich bin sehr nach vorne mitgegangen und es hat zusammen mit Jule (Brand, Anm. der Red.) auf der linken Seite auch gut funktioniert.“ Nach der Pause kehrte sie in ihre angestammte Position als Innenverteidigerin zurück, wo Trainer Tommy Stroot zuletzt allerdings sehr regelmäßig auf Kathrin Hendrich und Marina Hegering gesetzt hat.
Wolfsburgs Co-Kapitänin: Ich möchte Wolfsburg mit zwei Titeln verlassen
Und diesen Spaß will die 29-Jährige auch in die restlichen Saisonspiele mitnehmen. Der VfL kommt pünktlich zur heißen Saisonphase immer mehr ins Rollen. Bis Ostern warten noch die wichtigen Liga-Spiele bei der TSG Hoffenheim (Freitag, 18.30 Uhr), das Spitzenspiel gegen Meister Bayern München (Samstag, 23. März, 17.45 Uhr in der VW-Arena) sowie das DFB-Pokal-Halbfinale gegen die SGS Essen (Samstag, 30. März, 13 Uhr im AOK-Stadion). Und Janssen will sich mit dem nationalen Double verabschieden: „Natürlich möchte ich Wolfsburg mit zwei Titeln verlassen. Wir haben auf jeden Fall noch eine Aufgabe, und dafür werden wir alles geben.“