Wolfsburg. Der Offensivmann hätte de, VfL Wolfsburg im Sommer wohl für wenig Geld den Rücken kehren können. Was Ex-Trainer Florian Kohfeldt damit zu tun hat.

Max Kruse ist nicht der Vorzeige-Profi aus dem Lehrbuch für Fußball-Disziplin. Der 34-Jährige raucht Shisha, isst gerne mal das eine oder andere Nutella-Brötchen mehr – und macht daraus auch keinen Hehl. Nicht nur durch seinen extrovertierten Charakter sticht der Offensivmann des VfL Wolfsburg hervor, sondern offenbar auch durch die Inhalte seines Vertrags. In der Arbeitsvereinbarung, die Kruse im Januar mit den Wölfen schloss, soll laut einem Bericht der Bild nämlich ein besonderes Ausstiegsrecht enthalten sein: die Kohfeldt-Klausel.

Demnach hätte der 14-fache deutsche Nationalspieler die Grün-Weißen verlassen dürfen, wenn sie sich denn von Florian Kohfeldt als Trainer trennen – und zwar für kleines Geld. Kohfeldt und Kruse verbindet ein besonderes Verhältnis. Unter dem heute 39-jährigeCoach blühte der Linksfuß schon bei Werder Bremen auf, verbuchte in 61 Pflichtspielen 19 Tore und 25 Vorlagen. Und Kohfeldt war auch eine der Triebfedern für Kruses Wechsel von Union Berlin in die VW-Stadt. In der vergangenen Rückrunde hatte er mit sieben Treffern und zwei Assists maßgeblichen Anteil am einigermaßen versöhnlichen Saisonende des VfL.

Niko Kovac hält große Stücke auf Max Kruse

Kohfeldt musste dennoch gehen. Und als sich die spezielle Klausel herumgesprochen hatte, erkundigte sich dem Bild-Bericht zufolge unter anderem Bremen nach ihm – blitzte aber ab. Zum einen, weil Werder das Gehalt Kruses nicht berappen konnte. Zum anderen, weil der Angreifer wohl gar keine Lust hatte, an die Weser zurückzukehren. Warum auch? Kohfeldts Nachfolger Niko Kovac hält große Stücke auf ihn. „Ich weiß, wie wichtig er für uns ist. Er ist ein Spieler, der trotz seiner 34 Jahre 15 Tore schießen und noch einmal zehn auflegen kann. Die Qualität hat er, und die haben nicht viele in der Bundesliga“, sagte der neue VfL-Coach.

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Außerdem lobte er den Fitnesszustand seines Schützlings. Und gerade die Themen Fitness und Disziplin riefen viele Zweifler auf den Plan, wenn es darum ging, ob Kovac und Kruse denn zusammenpassen. Der Trainer legt auf beides viel Wert. Shishas und Nutella-Brötchen passen dazu nur bedingt. Aber am Wichtigsten bleibt noch immer, was der Spieler auf dem Platz zu leisten imstande ist. Und dass Kruse in der Lage ist, ein Team offensiv auf ein höheres Level zu hieven, hat er schon mehrfach bewiesen. In Wolfsburg läuft sein Vertrag noch mindestens ein Jahr. Und was ist mit der Kohfeldt-Klausel? Für die ist die Frist mittlerweile verstrichen.