Osterode. Der Landessportbund Niedersachsen hat für das Jahr 2025 eine massive Erhöhung der Beiträge beschlossen. Auf die Vereine kommen Probleme zu, mahnt Thomas Beck.

Der Landessportbund Niedersachsen hat für das Jahr 2025 eine massive Erhöhung der Beiträge angekündigt. Damit stellt der Dachverband seine Mitglieder und insbesondere die kleinen Vereine vor große Probleme, findet Thomas Beck, passionierter Tischtennisspieler aus Lonau, in seinem Meinungsbeitrag.

In Zeiten, in denen man ständig von der Stärkung des Ehrenamts spricht und betont, wie wichtig gerade die ehrenamtlich tätigen Mitmenschen in unserer Gesellschaft sind, ist es absolut kontraproduktiv, Beiträge zu verdoppeln.
Thomas Beck - mit Blick auf die LSB-Entscheidung

„Mit der jüngsten Entscheidung des LSB wurde für die Sportvereine des Landes ein weiteres Problem geschaffen. Nicht nur finanziell, auch die Mitgliederzahlen betreffend, haben die Vereine seit der Corona-Pandemie große Probleme. Eine Verdoppelung der Beiträge war jetzt wohl keine Entscheidung, die sich an der Basis irgendjemand hat vorstellen können. Mir wurde berichtet, dass zum Beispiel einen Mehrspartenverein wie den TV Bilshausen diese Erhöhung um etwa 2.000 Euro mehr belasten, damit sind Beitragserhöhungen schon vorprogrammiert!

Das sind die Probleme der Vereine

Die Probleme, vor denen insbesondere die Sportvereine im ländlichen Raum stehen, insbesondere seit der Corona-Pandemie sind eigentlich hinlänglich bekannt: Ein nicht unerheblicher Teil der Sportler ist während der Pandemie ausgestiegen und ist nicht wieder zurückgekehrt - zum Teil, weil man sich umorientiert hat, oder aus wirtschaftlichen Gründen. Die anwachsende Zahl an Ganztagsschulen lässt bei vielen Kindern und Jugendlichen die Lust, sich nach der Schule und den Hausaufgaben aufzuraffen und zum Sport zu gehen, schwinden. Tatsächlich lässt speziell in den wirtschaftlich schwächer aufgestellten Familien mit zwei oder mehr Kindern auch die finanzielle Lage nicht alles zu. Damit sind Familien gemeint, in denen zwar beide Eltern arbeiten, der finanzielle Hintergrund aber gerade dazu reicht, keinen Anspruch auf soziale Leistungen zu erhalten.

In Zeiten, in denen man ständig von der Stärkung des Ehrenamts spricht und betont, wie wichtig gerade die ehrenamtlich tätigen Mitmenschen in unserer Gesellschaft sind, eben für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Lebensqualität in unserem Land, ist es absolut kontraproduktiv, Beiträge zu verdoppeln, sodass die Menschen entscheiden müssen, ob sie sich das finanziell leisten können. Ohnehin bin ich der Meinung, dass Gesundheit und Sport Themenfelder sind, die in allerhöchstem Maße staatliche Subventionen verdienen, eben weil gesunde Menschen, die in ihrer Freizeit Sport treiben, die besten Voraussetzungen haben, zu den Leistungsträgern einer Gesellschaft zu gehören.

Es bleibt also zu hoffen, dass auch die Baustelle Sportvereine, eine von aktuell gefühlt unendlich vielen Baustellen in unserem Land, in naher Zukunft noch einmal „neu gedacht“ wird. Das Vereinsleben in unserem Land ist nicht nur ein wichtiger Teil der Tradition, sondern gerade die Freizeitgestaltung hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Lebensqualität und den Zusammenhalt in einer Gesellschaft.“

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