Osterode. In der Stadt findet am 18. Juli ein kleines Leichtathletik-Meeting mit deutschen Topstars statt.

Eigentlich sollte am Samstag mit dem 12. Internationalen Sparkassenmeeting wieder Leichtathletik der Spitzenklasse im Jahnstadion Osterode zu sehen sein. Die Corona-Pandemie sorgte im April aber für die Absage. Gerade für die Topathleten war diese Zeit ohne Wettkämpfe eine harte Probe sich dennoch weiterhin im Training zu motivieren, hinzu kamen fehlende Einnahmemöglichkeiten. Wie es jetzt weitergeht.

Durch die ersten Lockerungen kommt aber – wenn auch nur langsam – Bewegung auch in die Leichtathletik. Meeting-Organisator Rainer Behrens bot sich bereits Ende Mai an, gegebenenfalls ein „kleines“ Meeting in Osterode für die Bundeskader in ausgesuchten Disziplinen durchzuführen. Dieses Vorhaben fand viel Zuspruch nicht nur in sportlicher Sicht, sondern auch bei der Stadt Osterode.

Nach Ausarbeitung und Vorlage eines Veranstaltungs- und Hygienekonzepts erfolgte nunmehr die Genehmigung der Veranstaltung durch die Aufsichtsbehörden. Die Zwischenzeit wurde natürlich genutzt, die vielfach bestehenden Kontakte zu nutzen, dass ein kleines aber qualitativ hochwertiges Starterfeld zusammen kommt.

Osterode, bekannt für gute Wurf- und Sprungfelder, darf sich am 18. Juli auf Top-Teilnehmer beim Meeting „Help at Corona“ freuen. Einziger Wermutstropfen: Zuschauer sind bei der Veranstaltung leider nicht zugelassen. Für Behrens ist es okay, geht doch die Sicherheit aller Beteiligten vor.

Zusammengestellt werden grundsätzlich die Starterfelder durch die Disziplin-Bundestrainer, die sukzessive bis Ende Juni dafür Zeit haben. Am schnellsten reagierte mit Charles Friedek, der 1999 in Sevilla Weltmeister im Dreisprung mit 17,59 Metern wurde.

Besonders erfreulich ist aus heimischer Sicht, dass Neele Eckhardt von der LG Göttingen erstmals als amtierende Deutsche Meisterin in ihrer Spezialdisziplin Dreisprung im Jahnstadion am Start ist. Mit ihrer Bestweite von 14,35 Metern gehört sie zur erweiterten Weltklasse. Inzwischen kann sie auf drei Deutsche Meistertitel verweisen, außerdem gewann sie 2017 in Taipeh den Titel bei der Sommer-Universiade. Die Jura-Studentin war im Frühjahr bereits in guter Form, wurde in Leipzig Deutsche Hallenmeisterin und ist laut Trainer Frank Reinhardt auf einem guten Weg, sich für die Olympischen Spiele in Tokio zu qualifizieren. Nun heißt es auch für sie, sich ein weiteres Jahr für das begehrte Ticket zu quälen. Den Stadionrekord hält mit 12,98 Metern ihre Vereinskameradin Lisanne Rieker, eine Weitenverbesserung sollte in jedem Fall am 18. Juli in die Ergebnisliste einfließen.

Dreisprung-Meister ist dabei

Mit Felix Wenzel vom SC Potsdam ist ebenfalls der aktuelle Deutsche Hallenmeister gemeldet. Der 25-jährige ist im Dreisprung ein Seiteneinsteiger, begann er doch als Stabhochspringer. Wegen fehlender Perspektive wechselte er als Jugendlicher die Disziplin – der Erfolg sollte ihm Recht geben. 2018 wurde er erstmals Deutscher Meister mit 16,08 Metern, wobei er bis heute sein Potenzial nicht ausschöpfen konnte. Einige Verletzungen bremsten ihm in dieser anspruchsvollen Disziplin immer mal wieder aus. So darf man gespannt sein, wie er die Wettkampfpause seit März überstanden hat. Der Stadionrekord steht bei 15,25 Metern, eine Weite, die Wenzel sicherlich drauf haben wird.

Für die Kampfrichter wird es sicherlich im Juli ein Highlight sein, haben sie doch nur selten Gelegenheit, große Weiten zu vermessen und dabei den deutschen Topstars nah zu sein.

Meeting-Organisator Behrens sagt: „Dass diese Veranstaltung stattfinden kann, ist auch ein tolles Signal der Stadt und wird von den Spitzensportlern wahrgenommen. Osterode hat einen festen Platz auf der Leichtathletik-Landkarte.“