Osterode. Am 29. Mai geben sich wieder Top-Leichtathleten ein Stelldichein im Osteroder Jahnstadion. Hindernis-Läuferin Lisa Oed hat bereits zugesagt.

Toller Erfolg für die Organisatoren des Internationalen Leichtathletikmeetings in Osterode: Das Sparkassenmeeting 2018 erreichte mit Platz neun eine Top Ten-Platzierung in Deutschland und wurde auf einen starken 178. Platz im Ranking aller Veranstaltungen des Weltleichtathletikverbandes IAAF im Jahr 2018 gelistet. Eine Anerkennung, die sicherlich auch alle Sponsoren freuen dürfte, ist es doch eine qualitative Auszeichnung auch für ihre Unterstützung, seit Jahren Spitzensport im Harzvorland zu etablieren. Beste deutsche Veranstaltung war auf Platz 19 das ISTAF in Berlin, einbezogen in die Wertung wurden mehr als 900 Leichtathletikmeetings weltweit. 2017 belegte das Meeting im Jahnstadion den 316. Platz und war damit auf Platz 13 im nationalen Ranking.

Längst haben für Organisator Rainer Behrens die Vorbereitungen für das Internationale Sparkassenmeeting 2019 am 29. Mai begonnen. Zahlreiche Gespräche wurden bereits mit den Bundestrainern, Top-Aktiven und Vereinen seit den Europameisterschaften im August in Berlin geführt. „Es ist wie immer eine große Herausforderung, die Spitzenklasse für einen Start in Osterode zu gewinnen. Nicht nur die nationale Konkurrenz an Veranstaltern ist groß, sondern auch, dass die Weltmeisterschaften als Saisonhöhepunkt erst Ende September in Doha stattfinden. Viele Athletinnen und Athleten werden daher erst relativ spät in die Freiluft-Saison einsteigen“, berichtet Behrens.

Hindernisrennen fest geplant

Noch stehen nicht alle Disziplinen fest, auf die sich die Zuschauer Ende Mai freuen dürfen. Klar ist aber schon, dass es wieder Hindernisrennen geben wird, hat sich doch Bundestrainer Enrico Asmus für das erste DLV-Nominierungsrennen der Saison in Osterode ausgesprochen. Mit gutem Grund: Auf der schnellen Bahn im Jahnstadion erfüllten im Vorjahr zahlreiche Läufer die Normzeiten in ihren Altersklassen für die internationalen Großereignisse. Der Wassergraben wird sicherlich wieder von zahlreichen Zuschauern gesäumt, kann doch gerade hier eindrucksvoll die Hindernis-Technik verfolgt werden.

Mit Lisa Oed vom SSC Hanau-Rodenbach wird eines der hoffnungsvollsten Lauftalente Deutschlands am Start sein. Sie mischte in der Altersklasse U20 die Laufszene seit 2017 tüchtig auf und eilte von Erfolg zu Erfolg. Acht deutsche Meistertitel hat sie schon aufzuweisen, beeindruckend ist dabei ihre Bandbreite der Laufstrecken. „Jede Einzel-Medaille war Klasse, besonders die erste internationale Gold-Medaille bei den U20 Europameisterschaften im Berglauf 2017, die total unerwartet war“, erzählt sie.

Unvergessliche Eindrücke

„Auch die erste Medaille in einem großen Stadion war Klasse – Hindernis-Gold bei der U20-EM, dekoriert mit der Deutschlandflagge ist einfach ein unvergesslicher Eindruck. 2018 bei den Weltmeisterschaften der U20 als beste Europäerin unter 10 Minuten über 3000 m Hindernis zu bleiben, war ebenfalls cool“, erinnert sich die schnelle Hessin. Als zweite Nicht-Afrikanerin wurde Oed starke Achte in einem Weltklassefeld. Ihre erste WM-Einzel-Medaille, Silber bei den Weltmeisterschaften 2018 im Berglauf in Andorra, war sehr emotional, da zum ersten Mal ihre Eltern dabei sein konnten.

Die 1999 geborene Nachwuchsläuferin gehört dem DLV-Perspektivkader an. Ziel ist durch eine kontinuierliche Förderung möglichst einen Start bei den Olympischen Spielen zu erzielen. Olympia 2020 kommt laut Oed da noch zu früh, aber 2024 wäre ein Start schon toll. Nach drei Semestern Biochemie studiert sie nun Medizin in Frankfurt am Main. Studium und Sport bringt sie mit Disziplin und Zeitmanagement unter einen Hut. „Man darf nicht trödeln, aber man kann ohnehin nicht pausenlos lernen. Pausen nutze ich zum Laufen, ein sehr guter Ausgleich“, sagt sie.

Volle Unterstützung der Familie

Volle Unterstützung hat sie von ihrer Familie und ihrem langjährigen Trainer Sascha Arndt, der sie behutsam aufgebaut und erfolgreich ihr Training gesteuert hat. Die Hallensaison lässt sie aus, absolviert dafür im April drei Wochen im Höhentrainingslager in Flagstaff (USA). Sportliches Vorbild ist Konstanze Klosterhalfen, die Senkrechtstarterin ist inzwischen schnellste 5000 m-Läuferin Deutschlands und startete 2016 auch im Jahnstadion.

Oeds Saisonziel ist die Teilnahme an der U23-EM in Gävle/Schweden über 3000 m Hindernis. Die Eintrittskarte könnte dabei im Jahnstadion erlaufen werden, wenn sie die Normzeit von 10:10 Minuten unterbietet und vielleicht auch den Stadionrekord von 10:03,28 Minuten angreift.