Braunschweig. Behrens bleibt ihrer Linie treu. Es könnte auch Geisterspiele geben, da ist der befristete Ausschluss von Gästefans vertretbar, meint Andre Dolle.

Wer hätte das gedacht? Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens entwickelt sich in Fußball-Fragen zur Law-and-Order-Politikerin. Seit einem Jahr schon redet sie Eintracht Braunschweig und Hannover 96 ins Gewissen. Die beiden Vereine haben ihre Ultra-Szene nicht im Griff. Immer wieder fliegen vor allem bei den Derbys Pyros, gibt es Verletzte, kommt es zu Krawallen.

Die Vereine haben nicht geliefert. Zumindest nicht genug. Wiederholt bestellte Behrens die Bosse der beiden Vereine zum Rapport ins Innenministerium. Sie hat die Nase langsam aber sicher voll, zündet nun die nächste Eskalationsstufe.

Eintracht Braunschweig und Hannover 96 haben Ministerin Behrens unterschätzt

Der Ausschluss der Gästefans bei den nächsten Derbys ist hart, aber konsequent. Die Vereine haben die Ministerin offenbar unterschätzt, doch die SPD-Politikerin meint es ernst. Sie will ein Zeichen setzen. Spätestens jetzt sollte es auch der letzte Ultra verstanden haben: So geht es nicht weiter.

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Behrens könnte auch Geisterspiele verhängen oder die Vereine an den immensen Polizei-Kosten beteiligen. Der Ausschluss der Gästefans ist da noch wirtschaftlich zu verschmerzen, zumal er erst mal auf eine Saison befristet ist. Die Vereine müssen sich hinterfragen. Sie wollten keine personalisierten Tickets, scheuten den intensiven Dialog mit den Ultras. Die Spieler gingen nach den Krawall-Derbys zu ihren Fans in die Kurve. Auch das war das falsche Zeichen.

Vor allem Eintracht Braunschweig will den harten Kurs von Behrens nicht mittragen. In der Gästefan-Frage wird es noch Auseinandersetzungen geben. Doch die Vereine sind jetzt am Zug.