Braunschweig. Kaiserslautern steht im Endspiel, das weckt böse Erinnerungen bei den Pfälzern. Und Braunschweigs nächster Gegner ist angeschlagen.

Trainer Daniel Scherning konnte unter der Woche reichlich Anschauungsmaterial sammeln. Im Halbfinale des DFB-Pokals waren mit Düsseldorf und Kaiserslautern zwei Mannschaften im Einsatz, mit denen sich Eintracht Braunschweig im Endspurt dieser Zweitliga-Saison noch messen wird. Während die einen aus Düsseldorf chancenlos waren gegen Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen (0:4), zogen die Pfälzer dank eines 2:0 über Saarbrücken ins Finale ein. Für Eintracht könnte Kaiserslauterns Finaleinzug sogar von Vorteil sein.

Denn für die Lauterer bedeutet das DFB-Pokalfinale einen zwar schönen, aber auch anstrengenden weiteren Termin und Stress. Am Samstag, 25. Mai, treffen sich Kaiserslautern und Leverkusen in Berlin. Eine Woche zuvor geht es auf dem Betzenberg im Duell mit der Eintracht um den Klassenerhalt in der 2. Liga. Zwei Spiele mit Finalcharakter. Zumindest nach heutigem Stand. Der FCK und die Braunschweiger sind direkte Konkurrenten im Kampf um die Ligazugehörigkeit, nur ein Zähler trennt die Traditionsklubs voneinander.

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Während die Blau-Gelben auf Platz 15 rangieren, belegt das Team von Friedhelm Funkel aktuell Relegations-Rang 16. Bleiben die Kaiserslauterer bis nach dem 34. Spieltag darauf, erhöht sich der Terminstress noch weiter. Denn die Relegationsspiele gegen den Drittliga-Dritten würden ums Pokalfinale herum stattfinden. Ein mögliches Szenario für den FCK: Mittwoch, 22. Mai, Relegationshinspiel, Samstag, 25. Mai, Endspiel, und Mittwoch, 29. Mai, Relegationsrückspiel.

Der Finaleinzug weckt bei den Pfälzern allerdings auch böse Erinnerungen. Denn schon 1996 zogen sie ins Endspiel ein, stiegen aber parallel dazu aus der Bundesliga in Liga 2 ab. Das Foto des mittlerweile verstorbenen Andreas Brehme, der nach dem Abstieg an der Schulter seines Freundes Rudi Völler weinte, ging in die Fußballgeschichte ein. Völlers Leverkusener hatten Brehmes Kaiserslauterer damals im direkten Duell in die Zweitklassigkeit geschickt.

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Das Pokalfinale damals stieg, wie es der Zufall so will, auch am 25. Mai. Kaiserslautern gewann es mit 1:0 dank eines Treffers von Martin Wagner gegen den Karlsruher SC, feierte den Titel und betrauerte zeitgleich den Abstieg. 28 Jahre später sieht die Ausgangssituation der „Roten Teufel“ ähnlich aus. Trainerlegende Funkel warnt: „Diese Geschichte darf sich nicht wiederholen. Als Absteiger nach Berlin zu fahren, das wollen wir mit allen Mitteln verhindern. Der Klassenerhalt ist viel wichtiger als der Pokalsieg.“ Daher lautet Funkels Lieblingsszenario: „Mindestens 15. werden.“

In der Liga stehen seiner Mannschaft jetzt aber komplizierte Aufgaben bevor. HSV, Fürth, Wiesbaden, Kiel, Magdeburg, Hertha und Braunschweig lautet das Restprogramm des Funkel-Teams.

Fortuna Düsseldorf hat keine Chance gegen Bayer Leverkusen

Am anderen Ende der Tabelle steht mit Düsseldorf der kommende Eintracht-Gegner. Düsseldorf jetzt und Kaiserslautern am Ende bilden die Klammer um das blau-gelbe Restprogramm. Bei der Fortuna geht es am Sonntag (13.30 Uhr) in der vollbesetzten Arena gegen „die beste Mannschaft der 2. Bundesliga, neben St. Pauli“, sagte Braunschweigs Robin Krauße unlängst. Diese hatte allerdings keinerlei Chance am Mittwochabend, als sie gegen Leverkusen glatt mit 0:4 verlor.

Die Enttäuschung dürfe sich aber nicht hinziehen, forderte Klaus Allofs. „Jetzt wird es ernst. Wenn wir es genauso konzentriert machen wie zuletzt, können wir das große Ziel erreichen“, sagte der Sportvorstand. Sollte das Team der verpassten Chance auf das Finale in Berlin nachhängen, „dann wird es schwer, aber es wird leicht, wenn wir das Positive mitnehmen“, so Allofs.

Düsseldorfs Christos Tzolis verlor 0:4 gegen Leverkusen im Halbfinale des DFB-Pokals.
Düsseldorfs Christos Tzolis verlor 0:4 gegen Leverkusen im Halbfinale des DFB-Pokals. © dpa | Marius Becker

Das Duell der Traditionsklubs steigt am Sonntag, 13.30 Uhr, vor gigantischer Kulisse. Düsseldorf hatte die Partie als Freispiel ausgerufen, unter dem Motto „Fortuna für alle“ kosten Eintrittskarten nichts. Finanziert wird das Projekt von Sponsoren, es wird das dritte und vorerst letzte Freispiel dieser Saison sein.

Schon am Freitag steigt in Liga 2 ein echter Kellerkrimi, wenn Rostock den Aufsteiger aus Wiesbaden empfängt. Samstag muss Kaiserslautern beim HSV ran, Elversberg empfängt Magdeburg. Und parallel zur Eintracht spielen am Sonntag noch Osnabrück gegen Fürth und Schalke in Hannover.

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