Braunschweig. Trotz vieler Chancen verliert Eintracht beim Zweitliga-Spitzenreiter - Finndell feiert sein Debüt, rettet den Punkt aber auch nicht.

Bitter, bitter: Die Eintracht hatte beim Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli reichlich dicke Chancen, ein Tor zu erzielen, scheiterte am Sonntagnachmittag jedoch an sich selbst. Die Braunschweiger von Trainer Daniel Scherning verloren im Stadion am Millerntor mit 0:1 (0:1) durch einen Treffer von Oladapo Afolayan (32. Minute).

Zwei Änderungen hatte Scherning vornehmen müssen. Eine war bereits länger klargewesen. Robin Krauße hatte sich beim 2:0-Sieg gegen den Karlsruher SC die fünfte Gelbe dieser Saison eingefangen und musste daher in Hamburg passen. Ihn ersetzte der Trainer mit Niklas Tauer. Die zweite Änderung war kurzfristigerer Natur. Da Ron-Thorben Hoffmann mit Fieber im Bett lag, feierte Tino Casali sein Eintracht-Debüt. Anders als erwartet, stand der Torhüter erst einmal aber gar nicht so sehr im Fokus.

Johan Gomez und Thor Helgason fehlt die innere Ruhe

Denn die Braunschweiger begannen so, wie man es unter Scherning gewohnt ist: mit defensiver Stabilität und gefährlichen Kontern. Bitter aus blau-gelber Sicht, dass der Konjunktiv in Hälfte 1 eine zu große Rolle spielte. Hätte nämlich Anton Donkor in Minute 7 etwas früher zu Rayan Philippe gepasst, hätte dieser den Ball vor dem St.-Pauli-Tor besser kontrollieren können. Oder hätten Johan Gomez (10.) und Thor Helgason (23.) mehr innere Ruhe gehabt, hätten die Braunschweiger beim Spitzenreiter geführt. Hätte, hätte, Fahrradkette. Fakten schufen nach einer halben Stunde nur die Hamburger.

Braunschweigs Trainer Daniel Scherning umarmt St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler.
Braunschweigs Trainer Daniel Scherning umarmt St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler. © dpa | Marcus Brandt

Denn St. Pauli erzielte in der 32. Minute ein Tor, das in den vergangenen Wochen oft Eintracht geschossen hatte: aus dem Gewühl heraus mit großem Willen zog Oladapo Afolayan ab und traf durch mehrere Abwehrbeine hindurch zum 1:0. Danach verpasste St. Paulis Kapitän Jackson Irvine das 2:0 (38.). Die dickste Gelegenheit auf ein blau-gelbes Tor ließ dann noch Robert Ivanov aus, der einer Ermin-Bicakcic-Hereingabe nicht genügend Pfeffer verpasste, sodass Keeper Nikola Vasilj halten konnte. Zur Pause hieß es 0:1 aus Sicht des Scherning-Teams, das durchaus auch in Führung hätte liegen können mit mehr Konsequenz im Abschluss.

Hälfte 2 ging erst einmal genau so weiter wie die ersten 45 Minuten: mit stabilen Braunschweigern und gefährlichen Chancen der Blau-Gelben. Aber erneut scheiterten Bicakcic (54.) und Hasan Kurucay (56.) nach Ecken. Andersherum hatten Casali und Co. auch Glück, als Hauke Wahl (ebenfalls nach einer Ecke) nur die Latte draf (65.). Dennoch: Die Braunschweiger waren dran und agierten nach dem Platzverweis von Elias Saad sogar (67.) sogar in Überzahl.

Eintracht Braunschweig unterliegt beim FC St. Pauli

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    Eintracht-Trainer Scherning erhöht das Risiko sukzessive

    Als Reaktion auf die Überzahl wechselte Scherning erst einmal seinen Angriff aus: Sidi Sané und Florian Krüger kamen für Gomez und Philippe. Kurz darauf verhalt Eintrachts Trainer auch dem schwedischen Neuzugang Hampus Finndell zu dessen Debüt. Ging da noch was in der Schlussphase?

    Scherning erhöhte zehn Minuten vor dem Ende noch das Risiko, löste die Dreier-Abwehrkette auf und brachte Anthony Ujah für den Mittelsturm. Aber: Hohen Druck konnten die Blau-Gelben aufgrund zahlreicher Unterbrechungen nicht mehr aufbauen. St. Pauli brachte den Sieg am Ende doch souverän über die Ziellinie. Die Braunschweiger haben kein schlechtes Auswärtsspiel gemacht, müssen sich aber vor allen Dingen eines vorwerfen lassen: die dicken Torchancen teils leichtfertig vergeben zu haben.

    Am Samstag kommt Hertha BSC im Stadion an der Hamburger Straße vorbei, für St. Pauli geht es zu Holstein Kiel.

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