Braunschweig. Der Angreifer von Eintracht Braunschweig kämpft sich zurück. Sein Trainer freut sich auf ihn – trotz einer schmerzvollen Erinnerung.

Auch am Sonntag wurde Anthony Ujah wieder im Eintracht-Stadion gefeiert. Ujah-Ujah-Sprechchöre hallten aus der Südkurve – schon wieder. In kürzester Zeit hat sich der Nigerianer zum Fan-Liebling entwickelt. Und das, obwohl der Stürmer schon lange sportlich nichts mehr beitragen konnte. Das war auch beim 2:1-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht anders. Der 33-Jährige ist dem Lazarett nach seiner schweren Schulterverletzung noch immer nicht entstiegen. Aber er ist mittlerweile auf einem guten Weg – und das freut auch Daniel Scherning.

Bislang kennt Eintracht Braunschweigs Trainer den Knipser nämlich nur als Gegner. „Ich freue mich auf ihn. Ich habe immer ungern gegen ihn gespielt“, sagt Scherning. Und das ist nachvollziehbar. In der vergangenen Saison nämlich war es Ujah, der Scherning quasi in die Freistellung schickte. Der betreute damals noch Arminia Bielefeld. Am 5. März verspielten die Ostwestfalen an der Hamburger Straße einen 3:0-Vorsprung. Nach zwei Toren durch Immanuel Pherai besorgte Ujah in der 72. Minute den 3:3-Ausgleich.

Anthony Ujah fehlt noch das Kontaktraining

Und Scherning verlor seinen Job als Arminia-Trainer. „Jetzt bin ich sein Trainer und freue mich, dass ich das, wovor ich immer Respekt hatte, vielleicht jetzt genießen kann“, sagt der 40-Jährige. Gleichzeitig will Scherning aber nicht, dass die Eintracht-Fans ob des Heilungsprozesses in Ujahs Schulter schon vor Euphorie platzen: „Ich nehme mal ein bisschen Druck raus. Ich glaube nicht, dass er beim ersten Training voll dabei sein wird“, sagt er mit Bezug auf die Wintervorbereitung.

Mehr zum Thema Eintracht Braunschweig:

Auf den Trainingsplatz ist Ujah bereits zurückgekehrt. Am Mannschaftstraining aber nimmt er noch nicht teil. „Er hat lange kein Kontakttraining gemacht. Das ist etwas anderes als zu laufen. Jetzt kommt Fußball dazu, da müssen wir schauen, wie er es verkraftet“, sagt der Eintracht-Coach.

Eintracht Braunschweig – 1. FC Kaiserslautern 2:1

weitere Videos

    Daniel Scherning und Eintracht Braunschweig ist nicht bange vor Kiel

    Wenn der Angreifer aber wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist, wird interessant zu sehen sein, wie Scherning ihn einbauen wird. Ujah bringt zweifelsohne eine Klasse mit, die im Kader der Blau-Gelben sonst wohl niemand zu bieten hat. Von der Erfahrung von 136 Bundesliga-Spielen mal ganz zu schweigen. Scherning aber ist es gelungen, der Eintracht wieder Leben einzuhauchen – und das selbst ohne Ujah. Mit der Mannschaft, die Kaiserslautern besiegt hat, „ist mir auch nicht bange vor Kiel und nicht vor der Rückserie“, stellt Scherning klar.

    Zum Rückrunden-Auftakt treten die Braunschweiger nämlich beim Tabellenführer an. Aber auch wenn Spieler wie Johan Gómez oder Rayan Philippe reichlich Pluspunkte im Angriff sammeln konnten. Für einen Anthony Ujah wird Scherning ganz sicher einen Platz im Aufgebot finden. Zumindest, wenn er endgültig fit ist. Und dann können die Fans bestimmt auch bald wieder Tore des 33-Jährigen bejubeln.