Braunschweig. Es gehe nicht um einen Konflikt zwischen Polizei und fußballorientierer Fanszene, so Roger Fladung, Vizepräsident der PD Braunschweig.

Das ACAB-Banner, das im Heimspiel gegen Greuther Fürth (0:1) in der Südkurve des Eintracht-Stadions gezeigt wurde, hat große Diskussionen ausgelöst: beim Fußball-Zweitligisten, in der Öffentlichkeit und bei der Gewerkschaft der Polizei. Auch die Polizeidirektion Braunschweig hat sich nun auf Anfrage unserer Zeitung positioniert.

Dass Zeigen des Banners seien „diffamierende, diskriminierende und respektlose Äußerungen bzw. Veröffentlichungen gegenüber jeder einzelnen Polizeibeamtin und jedem einzelnen Polizeibeamten, welche mit ihrer professionellen Arbeit an diesem Tag eine für die Fans weitestgehend störungsfreie Veranstaltung ermöglicht haben“, schreibt die PD „unbenommen einer ausstehenden Prüfung der Strafbarkeit“.

Die Eintracht hatte die Aktion von Teilen ihrer Fans sofort verurteilt. „Die Reaktion des Vereins war richtig“, schreibt die Braunschweiger Polizei. „Wir werden hierzu weitere konstruktive Gespräche führen, um solche Diskriminierungen im Stadion möglichst zu unterbinden.“

Fladung: Es gibt keinen Konflikt zwischen Polizei und fußballorientierter Fanszene

Zuletzt stieg der Druck im Konflikt zwischen Polizei und bestimmten Fangruppierungen merklich an. Roger Fladung, Vizepräsident der PD Braunschweig, sagt: „Es muss klargestellt werden, dass es bei Gewalt von Gruppen oder Personen rund um Fußballveranstaltungen und im Stadion nicht um einen Konflikt zwischen Polizei und einer fußballorientierten Fanszene geht. Es sind Ausschreitungen und teilweise ritualisierte Gewaltaktionen durch Gruppen aus verschiedenen Lagern der jeweiligen Szene“, die „organisiert, ausgerüstet und aktiv auch Gewalt gegen Personen und Sachen“ ausüben würden. „Der Fußball tritt dabei in den Hintergrund und nicht selten kommt es zu Sachbeschädigungen und Zerstörungen. Hierüber sprechen wir, wenn wir gemeinsam mit den Vereinen gegen diese Gewalt vorgehen. Es gibt keine Maßnahmen ,gegen‘ die Fanszene.“

Diskussion mit der Polizei wurde offenbar von den Fans vor dem Derby abgelehnt

Vielmehr versuchen die Beamten offenbar, in Kontakt zu treten und mit den betroffenen Fans und Fangruppen zu diskutieren. Vor dem jüngsten Derby der Eintracht gegen Hannover 96 sei das Angebot einer Diskussion im Fanhaus aber „ausdrücklich“ abgelehnt worden, teilt die Polizei mit. Fladung: „Wir setzen weiterhin darauf, dass auch in einem Dialog gute, begleitende Voraussetzungen geschaffen werden können, Veranstaltungsgefahren zu minimieren.“