Braunschweig. An der Seite von Bicakcic blüht der Schweizer Verteidiger auf. Braunschweigs Trainer Scherning fordert Konstanz in den Leistungen.

Am 1. Juli 2014 begannen für Ermin Bicakcic und Saulo Decarli an anderer Stelle neue fußballerische Abenteuer. Der Erste, Bicakcic, verließ die gerade aus der Bundesliga abgestiegene Eintracht, um bei 1899 Hoffenheim in der deutschen Belétage zu bleiben. Und der Zweite, Decarli, kam von AS Livorno nach Braunschweig, um hier die Nachfolge von Bicakcic anzutreten. Der Schweizer blieb drei Jahre, entwickelte sich zu einem stabilen Verteidiger und kehrte nach den Stationen in Brügge und Bochum im vergangenen Jahr zurück zur Eintracht. Doch die hohen Erwartungen, die an sein Comeback gerichtet waren, konnte er lange Zeit nicht erfüllen. Bis jetzt. Startet Decarli bei der Eintracht nun wieder richtig durch?

Zu Beginn war ihm noch anzumerken, dass er vorher in Bochum lange nicht regelmäßig gespielt hatte. Dann sorgte eine Verletzung für eine Zwangspause, erst in der Rückrunde kam er wieder konstanter zum Einsatz. Allerdings auch wieder mit Verletzungsunterbrechungen. 14 Spiele läpperten sich für Decarli zusammen, zehn über die vollen 90 Minuten. Das sollte im zweiten Jahr besser werden. Und wurde es zuletzt auch.

Da kommt Bicakcic zurück ins Spiel. Der mittlerweile 33 Jahre alte Verteidiger schloss sich vor gut vier Wochen wieder seinem ehemaligen Klub an und traf in Braunschweig unter anderen auf Decarli. Jetzt trugen sie erstmals das gleiche Trikot. Und im Spiel gegen Osnabrück feierten sie ihren ersten gemeinsamen Erfolg, an dem auch noch beide unmittelbar beteiligt waren. Das Siegtor durch Bicakcic bereitete Decarli vor.

Ermin Bicakcic tut Saulo Decarli gut, sagt Daniel Scherning

Der neue Trainer Daniel Scherning hatte eine Dreier-Abwehrkette installiert. Robert Ivanov auf der rechten Seite, Bicakcic in der Mitte und Decarli auf links. So sollte die Defensive stehen, was über weite Strecken ganz ordentlich funktionierte. Vor allem für den Schweizer. „Ermin tut Saulo gut“, sagt Scherning, den es „überhaupt nicht interessiert“, was vor Beginn seiner Amtszeit gewesen und wie Decarli da aufgetreten ist. „Mich interessiert nur das, was passiert, seit ich hier bin“, sagt Scherning. „Saulo macht einen präsenten, guten Eindruck, er ist auch ein Führungsspieler in der Kabine.“

Der Trainer ist noch mittendrin im Findungsprozess, welcher Verteidiger zu welchem Kollegen passt und welche Formation überhaupt die beste ist. Er sei eigentlich ein Fan des 4-3-3, lässt Scherning durchblicken. Aber mit der Kombination aus Ivanov, Bicakcic und Decarli gab‘s den Sieg gegen Osnabrück. Im Test gegen St. Pauli kamen Hasan Kurucay, Brian Behrendt und Sebastian Griesbeck in der Kette zum Einsatz. Wie entscheidet Scherning für die Partie in Hamburg am Freitag? Zu Decarlis Formanstieg sagt er: „Fakt ist auch: Wir haben erst ein Spiel gespielt. Man muss die Leistung nicht nur einmal abrufen, sondern weiter bestätigen.“