Braunschweig. Der Angreifer bleibt bei Eintracht Braunschweig, aber nur im Fall des Klassenerhalts. Anthony Ujah verspricht: „Wir werden es schaffen.“

Das Lob kam aus berufenem Munde. „Es ist eine Ehre, mit ihm auf dem Platz zu stehen. Er ist ein enorm wichtiger Spieler, der viel Erfahrung mitbringt und vorangeht.“ Das sagte Ron-Thorben Hoffmann, der in seiner Karriere schon mit Fußball-Größen wie Manuel Neuer, Josuha Kimmich oder Robert Lewandowski zusammenspielte, über Anthony Ujah.

Der 32 Jahre alte Nigerianer führte die Eintracht am Samstag beim 2:2 in Fürth mit der Kapitänsbinde aufs Feld. Darauf zielte Hoffmann mit seinem Lob ab. „Es ist aber davon unabhängig, ob er die Binde trägt oder nicht: Tony ist einfach ein Leader“, sagte Hoffmann.

Ujah ist sehr hoch angesehen innerhalb des Teams, das sich manchmal sogar über zwei Ujahs freut: den Trainings-Ujah, der es manchmal etwas ruhiger angehen lässt. Und den Spiel-Ujah, der von Beginn an voll da ist. Wie auch am Samstagmittag in Fürth, als er in der Anfangsphase auf Vorlage von Immanuel Pherai ein starkes Tor zur 1:0-Führung erzielte. Es war bereits sein zehnter Saisontreffer, mit dem klar war, dass Ujah in jeder einzelnen Zweitliga-Spielzeit seiner Karriere zweistellig getroffen hat. Und das würde er auch in der nächsten Saison gerne wieder in Blau-Gelb machen.

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Denn: Ujahs Vertrag hat sich nach seinem 18. Einsatz automatisch um ein Jahr verlängert. Er tritt allerdings nur dann in Kraft, wenn die Braunschweiger in der 2. Liga bleiben. „Ja, das stimmt“, bestätigte der Angreifer am Samstag. „Ich bin sehr glücklich hier, aber konzentriere mich derzeit überhaupt nicht auf meine persönliche Situation, sondern auf den Klassenerhalt.“

Dennoch sei es für den erfahrenen Akteur „eine riesige Ehre, Kapitän dieses geilen Vereins zu sein“. Ujah war in Mainz schon Kapitän und auch in seinem letzten Spiel für den 1. FC Köln wurde er mit dieser Ehre bedacht. „Ich habe das Gefühl, dass ich in der Kabine wichtig bin und bin froh, der Mannschaft einen Teil meiner Erfahrung mitgeben zu können.“

Anthony Ujahs Verpflichtung im Sommer hatte noch ein gewisses Risiko dargestellt

Dass er nun auch bei der Eintracht Kapitän ist, „zeigt das große Vertrauen meiner Mitspieler und meines Trainers in mich“, sagte er. Für Michael Schiele war es „die logische Entscheidung“, Ujah zum Kapitän zu machen. Jannis Nikolaou war wegen seiner zehnten gelben Karte in Fürth gesperrt, Jasmin Fejzic und Robin Krauße saßen nur draußen. Das sind die ersten drei Kapitäne. So kam Ujah ins Spiel. „Er geht vorneweg und ist ein Sprachführer. Außerdem hat er die Erfahrung, auf höchstem Niveau zu spielen, wovon alle Spieler profitieren“, erklärte der Trainer.

Ujahs Verpflichtung im Sommer hatte noch ein gewisses Risiko dargestellt. Schließlich hatte der Angreifer zuvor über viele Monate nicht konstant gespielt bei seinem ehemaligen Klub Union Berlin. Schuld war eine komplizierte Operation, die ihn weit zurückwarf. Aber in wenigen Wochen im blau-gelben Trikot erarbeitete Ujah sich eine stabile Form. Das Risiko hat sich auf jeden Fall ausgezahlt.

Bleibt nur noch die Frage offen, ob die Eintracht den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga schafft oder nicht. Wobei: Für Ujah ist das keine Frage. „Ich glaube an diese Mannschaft. Mit unseren Fans im Rücken werden wir mit Herz und Blut kämpfen und es schaffen.“