Braunschweig. Der Verein hat sich entschieden, den Empfehlungen der Polizei nur eingeschränkt zu folgen. Zwischen 11.30 Uhr und 13 Uhr gibt es Bier vor den Blöcken.

Eintracht Braunschweig hat sich für das Derby am Sonntag gegen Hannover 96 gegen ein absolutes Alkoholverbot im Stadion entschieden. So wird in der Zeit vom Stadioneinlass ab 11.30 Uhr bis zu einer halben Stunde vor Spielbeginn bis 13 Uhr im Heimbereich Bier ausgeschenkt. Danach allerdings, 30 Minuten vor Spielbeginn bis zur Schließung der Stadiontore nach dem Spiel, wird es keinen Ausschank von alkoholischen Getränken im Publicbereich des Stadiongeländes geben.

Der Einsatzleiter der Polizei beim Derby, Braunschweigs Polizeivizepräsident Roger Fladung, hatte unserer Zeitung im Vorfeld gesagt, die Polizei würde ein absolutes Alkoholverbot begrüßen. Im Interview erklärte er mit Hinweis auf das Spiel gegen Hannover: „Das bestehende Verbot von Alkohol im Stadion erhöht die Sicherheit.“

Eintracht Geschäftsführer Wolfram Benz äußerte sich in einer Pressemitteilung von Freitagabend zu dem Alkoholausschank: „Im Rahmen eines verantwortungsvollen Präventionsmanagements teilen wir grundsätzlich die Auffassung der Polizei, aus Sicherheitsaspekten während des Spiels den Verkauf von Alkohol im Stadion zu untersagen, um mögliche Risiken zu minimieren.“ Die Erfahrung des Vereins aus der Vergangenheit habe aber gezeigt: Wenn es kein Bierangebot auf dem Stadiongelände gebe, verweilten die Zuschauer so lange wie möglich auf der Fanmeile Rheingoldstraße oder in naheliegenden Kneipen, um dort ihr Bier zu trinken.

Eintracht-Fans in der Südkurve. Beim Niedersachsen-Derby am Sonntag plant der Verein ein zeitlich beschränktes Alkoholverbot im Stadion.
Eintracht-Fans in der Südkurve. Beim Niedersachsen-Derby am Sonntag plant der Verein ein zeitlich beschränktes Alkoholverbot im Stadion. © regios24 | Sebastian Priebe

„Dies führt dazu, dass sehr viele Fans erst relativ spät an den Eingängen stehen, um schnell noch rechtzeitig vor dem Anpfiff ins Stadion zu kommen, was zwangsläufig zu erheblichen Drucksituationen in diesen Bereichen führt“, so Benz. Erik Lieberknecht, Leiter der Fanbetreuung, ergänzt: „Wir bitten unsere Fans, besonders die in der Südkurve: Kommt frühzeitig ins Stadion und nutzt alle zur Verfügung stehenden Eingänge. Ihr könnt euer Bier gemeinsam bis eine halbe Stunde vor Anpfiff in unserem Wohnzimmer genießen und vermeidet dadurch Stau und Drucksituationen an den Einlässen.“

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Eingeschränktes Alkoholverbot im Eintracht-Stadion: Sonderfall VIP-Logen?

Das Ausschankverbot von Alkohol soll allerdings nicht in den Logen im VIP-Bereich greifen. Hier soll es jedoch ein „reduziertes Angebot“ geben. So sollen nach Informationen unserer Zeitung dort vor, während und nach dem Spiel alkoholhaltige Getränke ausgeschenkt werden dürfen, allerdings neben Bier und Wein nur solche, die einen ähnlich hohen Alkoholgehalt haben.

Polizeivize Fladung erklärte mit Blick auf sogenannte Hochrisikospiele (Kategorie rot). „Das Alkoholverbot gehört nach den DFB-Richtlinien bei Spielen mit einem erhöhten Risiko zu einer Standardmaßnahme, die die Polizei für zwingend erforderlich hält. Alkohol ist ein Katalysator von Gewalt, insbesondere für die, die sich bei klarem Kopf vielleicht aus Konfliktsituationen heraushalten würden“, erklärte er.

Im Revierderby galt ein absolutes Alkoholverbot

Aus dem Innenministerium in Hannover hieß es dazu, das letzte Wort habe der Verein und die zuständige Polizeibehörde vor Ort. Als Ministerium empfehle man dringend, den Richtlinien des DFB zu folgen.

Auch beim Revierderby am vergangenen Samstag zwischen Schalke 04 und Dortmund hatte es ein entsprechendes Verbot gegeben, ausgenommen auch da: der VIP-Bereich. Die Polizei in Gelsenkirchen hatte im Anschluss ein positives Fazit gezogen.