Hildesheim. Der Mann soll Marcel Liftin sowie Mitarbeitende der Gemeinde und des Jobcenters bedroht haben. Auch ein 51-Jähriger wird angeklagt.

Wegen des Vorwurfs der Bedrohung gegen den parteilosen Harsumer Bürgermeister Marcel Litfin muss sich ein 52-Jähriger bald in Hildesheim vor Gericht verantworten. In dem Prozess am Amtsgericht am 19. März gehe es um Bedrohung in acht Fällen, in zwei Fällen in Tateinheit mit Beleidigung, sowie eine Beleidigung, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag. Tatzeit sei von Oktober 2021 bis Dezember 2022 gewesen.

Bedroht worden seien neben dem Bürgermeister auch Mitarbeiter der Gemeinde Harsum und des Jobcenters. Sechs Zeugen seien geladen, darunter auch der Bürgermeister. Außerdem will das Gericht einen psychiatrischen Gutachter hören.

Auch ein weiterer, 51 Jahre alter Mann muss sich wegen Drohungen gegen den Bürgermeister verantworten – vom 12. Juni an, ebenfalls am Amtsgericht. In dem Fall geht es nach einem Bericht der „Hildesheimer Allgemeinen Zeitung“ um vier mutmaßliche Bedrohungen, außerdem Diebstähle und Beleidigungen sowie zwei Bombendrohungen im Frühjahr 2023 in Hildesheim.

Harsum: Bürgermeister wollte Waffe tragen, durfte aber nicht

Im Februar 2023 hatte das Verwaltungsgericht Hannover entschieden, dass Litfin keinen Anspruch auf die Erteilung eines Waffenscheins hat. Der Bürgermeister hatte zuvor gegen den Landkreis Hildesheim geklagt, weil dieser die Erteilung einer waffenrechtlichen Erlaubnis abgelehnt hatte. Der Rathaus-Chef wollte die Schusswaffe nach eigenen Angaben führen, weil er sich Anfeindungen ausgesetzt sah.

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Marcel Litfin, Bürgermeister der Gemeinde Harsum, sitzt mit seiner Anwältin Sarah Spiegelberg im Verwaltungsgericht. Liftin hatte beim Landkreis Hildesheim einen Waffenschein beantragt, weil er sich in seinem Amt durch Anfeindungen und tätliche Angriffe bedroht fühlte.
Von Andre Dolle über Schusswaffen für Bürgermeister