Braunschweig. Die GDL hat die Beschäftigten der DB ab Dienstag erneut zum Streik aufgerufen. Welche Verbindungen betroffen sind, erfahrt ihr hier.

Der Tarifstreit zwischen der Lokführergesellschaft GDL und der Deutschen Bahn ist am Dienstagmorgen in die nächste Runde gegangen: Von Dienstagmorgen, 2 Uhr, bis Mittwochmorgen, 2 Uhr, wird im Personenverkehr gestreikt. Im Güterverkehr wurde bereits ab Montag, 18 Uhr, die Arbeit ebenfalls für 24 Stunden niedergelegt. Der Aufruf zum Streik wurde erst am Sonntagabend bekannt. Zuvor hatte GDL-Chef Claus Weselsky mitgeteilt, die Streiks kurzfristiger anzukündigen, um so den Druck zu erhöhen.

Wieder Bahnstreik: GDL ruft zum sechsten Mal zum Arbeitskampf auf – was erwartet Bahnfahrer?

Es ist der sechste Arbeitskampf im seit Monaten andauernden Tarifkonflikt. Wie schon bei den vergangenen Arbeitsniederlegungen auch, beginnt der GDL-Streik im Güterverkehr bereits früher als der im Personenverkehr. Beide Bereiche sollen aber für 24 Stunden bestreikt werden.

Der Bahnstreik betrifft natürlich auch wieder die Region Braunschweig-Wolfsburg. Die DB wird nur ein begrenztes Zugangebot im Fern-, Regional- und S-Bahnen-Verkehr sicherstellen können.

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Metronom, Enno, Erixx, Westfalenbahn und Abellio – so ist die Lage hier während des Bahnstreiks

Die Bahnunternehmen Metronom, Enno und Erixx werden aller Voraussicht nach wie auch bei den letzten Bahnstreiks an ihren Fahrplänen festhalten. Für die Unternehmen gibt es seit Mitte Dezember einen Tarifabschluss. In der Vergangenheit konnte trotzdem nicht ausgeschlossen werden, dass es aufgrund von eventuellen Streikaktivitäten in den Stellwerken der Deutschen Bahn zu Zugausfällen oder Verspätungen kommt. Die Reisenden wurden auch auf ein erhöhtes Fahrgastaufkommen hingewiesen. Fahrgäste auf der Strecke Braunschweig-Hildesheim müssen sich, unabhängig vom Bahnstreik, auf Verspätungen einstellen. Die Strecke ist aufgrund eines entgleisten Zuges gesperrt.

Auch die Nordwestbahn wird aller Voraussicht nach nicht von dem Streik betroffen sein. Das Unternehmen hat seinen Fahrgästen während der letzten Arbeitskämpfe jedoch geraten, sich vor dem Fahrtantritt über die bekannten digitalen Auskunftsmedien zu informieren, da auch hier Einschränkungen in Form von (Teil-)Ausfällen und Verspätungen möglich sind. Gleiches galt für die Westfalenbahn und Abellio.

Sechster Bahn-Streik: Diese Zugverbindungen in der Region Braunschweig-Wolfsburg sind betroffen

So sollen die Züge in der Region Braunschweig-Wolfsburg fahren:

  • Die Züge der Linie RB 40 zwischen Braunschweig Hbf und Helmstedt verkehren vereinzelt. Von Braunschweig aus bleiben die Verbindungen um 5.29, 6.55, 7.16, 11.16, 13.41, 15.16, 15.41, 17.41, 19.16 und 22.16 Uhr bestehen. In entgegengesetzter Richtung fahren die Züge aus Helmstedt um 6.15, 6.35, 7.43, 10.13, 14.13, 14.43, 16.43, 18.13, 18.43 und 21.13 Uhr.
  • Die Züge der Linie RB 44 zwischen Braunschweig Hbf und Salzgitter-Lebenstedt fallen aus.
  • Die Züge der RB 45 zwischen Braunschweig Hbf und Schöppenstedt verkehren voraussichtlich im Zwei-Stunden-Takt. Ab Braunschweig fahren die Züge um 5.57, 7.57, 0.57, 11.57, 13.57, 15.57, 17.57, 19.57 und 21.57 Uhr. Ab Schöppenstedt bleiben die Verbindungen um 6.50, 8.34, 10.34, 12.34, 14.34, 14.46, 16.43, 18.4, 20.34 und 22.34 Uhr bestehen.
  • Die Züge der Linie RB 46 zwischen Braunschweig Hbf und Herzberg (Harz) verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt. Ab Braunschweig fahren die Züge um 6.05, 8.05, 10.05, 12.05, 14.05, 16.05, 18.05 und 20.05 Uhr in den Harz. In Richtung Braunschweig verkehren die Züge ab Herberg (Harz) um 5.34, 7.34, 9.34, 11.34, 13.34, 15.34, 17.34 und 19.34 Uhr.
  • Die Züge der Linie RB 48 zwischen Braunschweig Hbf und Salzgitter-Lebenstedt fallen aus.

Der komplette Notfahrplan ist für die jeweiligen Linien auf der Meldungsseite der DB zum Download bereitgestellt.

Aktuell heißt es seitens der Bahn nach der erneuten Ankündigung des Lokführer-Streiks durch die GDL, dass man Reisenden zum einen das Grundangebot sowie die letzten durchfahrenden Züge schnellstmöglich, spätestens 24 Stunden vor Fahrtantritt, in den digitalen Reiseauskunftsmedien der Bahn und unter bahn.de/reiseauskunft sowie in den Apps DB Navigator und DB Streckenagent zur Verfügung stellen will.

Bahnstreik: Das gilt es bei der Gültigkeit der Tickets zu beachten

Alle Fahrgäste, die bis einschließlich 10. März ein Ticket für eine Reise am 12. März gekauft haben und diese aufgrund des GDL-Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, teilt die Bahn mit. Die Zugbindung sei aufgehoben. Tickets gelten auch für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Im Fernverkehr haben Fahrgäste außerdem die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und bereits am 11. März zu fahren, so die Bahn.

Bahnstreik: Hier können sich Bahnfahrer während des GDL-Streiks informieren

Über eine gegebenenfalls mögliche Durchführung einzelner Fahrten werde man kurzfristig informieren. Die Deutsche Bahn versuche zudem einen Ersatzverkehr mit Bussen einzurichten, könne dies aber aufgrund der Kurzfristigkeit derzeit nicht garantieren.

Zudem, so die Auskunft der Deutschen Bahn auf ihrer Homepage, solle man sich weiterhin unmittelbar vor Reiseantritt über in der Reiseauskunft unter bahn.de/reiseauskunft, in der App DB Navigator oder beim regionalen Kundendialog unter der Rufnummer 0511 45901645 informieren. Darüber hinaus empfiehlt die Deutsche Bahn Reisenden, dass diese der DB Regio Niedersachen/Bremen auf X (ehemals Twitter) folgen sollen.

GDL legt wieder einmal die Deutsche Bahn lahm: Darum geht es bei dem Bahnstreik

Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Bislang ohne einen Erfolg. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn. Dies lehnt die Bahn ab. Die GDL hingegen fordert im Kern eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden ohne finanzielle Einbußen.

Claus Weselsky und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) rufen zum sechsten Mal zum Arbeitskampf auf.
Claus Weselsky und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) rufen zum sechsten Mal zum Arbeitskampf auf. © dpa | Carsten Koall

In den Wochen zuvor hatte sie Lösungen im Rahmen von bestehenden Arbeitszeit-Wahlmodellen vorgeschlagen. Diese lehnte die GDL ab. Zuletzt hatten Thomas de Maizière und Daniel Günther (beide CDU), die im Streit zwischen der Deutschen Bahn und der GDL vermitteln sollten, Kompromissvorschläge zur wöchentlichen Arbeitszeit gemacht.