Göttingen. Die Pilzsaison hat begonnen: Das sagt das in Göttingen ansässige Giftinformationszentrum-Nord.

Zum Auftakt der Pilzsaison warnt das in Göttingen ansässige Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord) eindringlich vor Pilzvergiftungen. „Sammeln Sie keine Pilze, die Sie nicht ganz genau kennen“, heißt es in dem Appell. „Sammeln Sie nie nach Buch, App oder Internet“, denn auch diese Publikationen berücksichtigten nur einen kleinen Teil der hier wachsenden Pilzarten. Die Giftexperten warnen auf der Internetseite des GIZ-Nord sowie auf mehrsprachigen Postern und Flyern.

„Vertrauen Sie nie auf ,überlieferte, alte und bewährte Methoden’, essbare von giftigen Pilzen zu unterscheiden“, heißt es weiter. Verfärbungen an mitgekochten Zwiebeln sagten nichts über die Genießbarkeit von Pilzen aus. Selbst Fraßspuren von Tieren bedeuteten nicht, dass Pilze auch für Menschen essbar seien. So werde der für Menschen tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz von Kaninchen und anderen Tieren durchaus vertragen.

Neben dem Grünen Knollenblätterpilz zählen den Angaben des GIZ-Nord zufolge etwa auch der Kegelhütige Knollenblätterpilz, der Orangefuchsige und Spitzgebuckelte Rauhkopf, der Pantherpilz sowie der Kahle Krempling zu den sehr giftigen Pilzarten. Wer das essbare Stockschwämmchen sammele, gehe das Risiko der Verwechslung mit dem giftigen Gifthäubling ein. Beide Arten sähen einander sehr ähnlich und könnten an Ästen oder Stubben durcheinander wachsen.

Wer die Möglichkeit habe, solle seinen Fund jemandem zeigen, der sich damit sicher auskenne, vorzugsweise einem Pilzsachverständigen, erklärt das GIZ-Nord weiter. Gewarnt wird auch vor dem Verzehr roher Pilze, diese sollten mindestens 15 bis 20 Minuten gebraten oder gekocht werden.

Das für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen zuständige Giftinformationszentrum-Nord besteht seit 1996. Die Fachleute werden jährlich bis zu 50.000 Mal zu Rate gezogen.